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Pharmazeutische Dienstleistungen
Dienstleistungen sollen mit festen Preisen starten
Dienstleistungen mit zu geringem Honorar belasten die Apotheken
In der Diskussion forderte der Delegierte Ulrich Ströh eine offene Debatte zur Auswahl der Dienstleistungen und erklärte: „Die Geheimhaltung verhindert die Meinungsbildung.“ Benkert entgegnete, in einer Verhandlungssituation könne das nicht mit allen ausdiskutiert werden. Er warb um Vertrauen, dass die Steuerungsgruppe praxistaugliche und geeignete Leistungen ausgewählt habe.
In der weiteren Diskussion wurde kritisiert, dass Honorare, wie sie beispielsweise für Medikationsanalysen gemäß dem Athina-Programm üblich sind, nicht mit der Honorierung für die Arzneimittelabgabe mithalten könnten. Wenn das knappe Apothekenpersonal für die Dienstleistungen von besser honorierter Arbeit abgezogen werde, versetze das den Apotheken den letzten Stoß. Die Dienstleistungen würden die Apotheken damit nicht stärken, sondern schwächen. Die Apotheker sollten daher gemeinsam mit Betriebswirtschaftlern verhandeln. Statt der vorgesehenen 150 Millionen Euro sei der dreifache Betrag nötig. Benkert erinnerte daran, dass Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zuerst 450 Millionen Euro vorgeschlagen hatte. Doch für die Preise der einzelnen Leistungen sei der Deutsche Apothekerverband und nicht die Kammerseite zuständig.
Christiansen: Dienstleistungen sollen den Menschen nutzen
Im weiteren Verlauf der Versammlung ging Christiansen in seinem Bericht nochmals auf die Dienstleistungen ein. Er wisse nicht, warum der GKV-Spitzenverband seine Unterschrift nicht unter das Projekt setze. Kenner der Krankenkassen würden allerdings sagen, dies entspreche einer üblichen Taktik, Ausgaben zu verzögern. Christiansen verwies dazu auf die klaren Äußerungen von Minister Spahn, der den Krankenkassen beim Deutschen Apothekertag angeraten hatte, sich nicht zu verweigern.
Christiansen fragte, ob die Krankenkassen nicht auch wollten, dass die Menschen gut versorgt und optimal eingestellt sind. Mit Blick auf ein aktuelles Versorgungsangebot, bei dem Inkontinenzprodukte für weniger als 12 Euro monatlich geliefert werden sollen, müsse die Antwort „nein“ lauten. Christiansen appellierte an die bei den Krankenkassen tätigen Heilberufler, ihre Stimme zu erheben und den Verantwortlichen zu sagen, sie sollten den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Genau darum gehe es auch bei den pharmazeutischen Dienstleistungen. Die erste Frage dabei sei immer, was eine Dienstleistung dem Patienten nutzt.
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