DAZ-Umfrage

Lösen mehr Studienplätze das Nachwuchsproblem?

Stuttgart - 14.10.2021, 07:00 Uhr

Bringen höhere Kapazitäten an den Universitäten wirklich mehr Personal in die Apotheken? (Foto: natros / AdobeStock)

Bringen höhere Kapazitäten an den Universitäten wirklich mehr Personal in die Apotheken? (Foto: natros / AdobeStock)


Apotheken haben ein Nachwuchsproblem. Das ist bekannt. Auf der Suche nach Lösungen wird auch immer wieder der Ruf nach mehr Studienplätzen laut. Mehr Studienplätze, mehr Absolvent:innen, mehr Personal für die Apotheke. So die Idee. Aber geht die Rechnung auch auf? Was meinen Sie? Nehmen Sie an unserer Umfrage teil!

In Deutschland gibt es Jahr für Jahr weniger Apotheken. Weniger Personal wird dadurch aber nicht benötigt. Die Zahl der Beschäftigten in Apotheken stieg im Gegensatz zur Apothekenzahl in den letzten Jahren leicht an. Lediglich 2020 blieb sie mit einem Wachstum von nur noch 0,2 Prozent (Quelle: ABDA Datenspiegel) nahezu stabil. Allerdings haben die Inhaber:innen bereits seit Jahren Probleme, dieses Personal zu finden. Und es wird wohl immer schwieriger. Das liegt allerdings weder daran, dass sich weniger junge Menschen für ein Pharmaziestudium entscheiden – die Zahl der Studienanfänger ist seit Jahren mehr oder weniger stabil –, noch daran, dass die Zahl derer, die das Studium abschließen, immer kleiner wird. Denn auch die Zahl der PhiPs im dritten Abschnitt nahm abgesehen vom Jahr 2020, in dem es einen leichten Rückgang von 0,1 Prozent gab, in den letzten Jahren eigentlich immer leicht zu.

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Das Problem besteht darin, dass sich immer weniger Absolvent:innen für die öffentliche Apotheke entscheiden. Die Gründe sind vielfältig. Auf der einen Seite lockt die Industrie mit höheren Gehältern, andere stören sich an den Arbeitszeiten oder den geringen Aufstiegsmöglichkeiten. Zunehmende Bürokratie führt auch nicht dazu, dass der Arbeitsplatz attraktiver wird. Und die pharmazeutischen Dienstleistungen werden wohl nicht dazu führen, dass die Arbeit in den Apotheken weniger wird. Also braucht es auch dafür mehr Personal?

Doch wie kann man das Problem lösen? In diesem Zusammenhang wird immer wieder der Ruf nach mehr Studienplätzen laut. Besetzen könnte man definitiv mehr als es gibt. Zwar ist die Lage nicht so angespannt wie in der Medizin, aber auch in der Pharmazie bewirbt sich im Regelfall mehr als eine Person auf einen Studienplatz. Und mehr Studienplätze sollten in der Folge zu mehr Absolvent:innen führen. Doch löst dies das Problem der öffentlichen Apotheken? Wir würden gerne Ihre Meinung dazu hören. Nehmen Sie an unserer Umfrage teil! 


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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2 Kommentare

Unsicherer Beruf

von Dory am 14.10.2021 um 9:35 Uhr

Aktuell eine Apothekerin die endlich ihre Apotheke dicht machen kann.....

Der Beruf sei unattraktiv geworden, so Barth. „Es geht nicht mehr um den Patienten, sondern darum, möglichst billig für die Krankenkassen zu arbeiten.“ Da könne noch so viel Werbung für die Apotheke gemacht werden. „Ich bin der Überzeugung, dass sich Apotheken nicht mehr allein aus sich heraus finanzieren können. Es braucht ein zweites Standbein.“ Dies könnten Immobilien oder das Kapital einer vorherigen Generation sein. „Bei uns war es die Rente meines Mannes, die mithalf, eine fünfköpfige Familie durchbringen zu können.“

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Lösen mehr Studienplätze das Nachwuchsproblem?

von Peter Kaiser am 14.10.2021 um 9:31 Uhr

Pfegekräfte fordern 4000 € Einstiegsgehalt.
Approbierte erhalten 3582 € Einstiegsgehalt.aktuell
PTA 2149€
noch Worte?
Wenn 18 Jahre! keine Anpassung der Vergütung erfolgte, kann die "Normalapotheke" auch keine höheren Gehälter stemmen.
Die GKV gönnt uns nicht mal 2,98 pro Botendienst.

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