Ampel-Koalition

Kommt jetzt die Legalisierung von Cannabis?

Berlin - 14.10.2021, 12:15 Uhr

Schon jetzt soll es wegen Cannabis-Konsums immer wieder zu Unfällen im Straßenverkehr kommen, mit unschuldigen Verletzten. (x / Foto: 5r6t7z8u / AdobeStock)

Schon jetzt soll es wegen Cannabis-Konsums immer wieder zu Unfällen im Straßenverkehr kommen, mit unschuldigen Verletzten. (x / Foto: 5r6t7z8u / AdobeStock)


Kinder- und Jugendpsychiater warnen vor verminderter Intelligenz

Aber es sind bei Weitem nicht alle glücklich über die wohl bevorstehende Legalisierung von Cannabis. So verweist der  Kinder- und Jugendpsychiater Rainer Thomasius, Leiter des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE), laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur darauf, dass regelmäßiger Cannabis-Konsum gerade bei Jugendlichen und Heranwachsenden sehr gefährlich sei. Eine kürzlich vorgelegte Studie habe gezeigt, dass die Gehirnentwicklung unter dem Einfluss des Cannabis-Wirkstoffs THC Schaden nehme. Als Folgen nennt Thomasius verminderte Intelligenz, Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit. Zudem erhöhe sich auch die Gefahr, an einer Psychose zu erkranken, um den Faktor 3,2, bei starkem Konsum von Cannabis mit einem Wirkstoffgehalt von mehr als 10 Prozent sogar um den Faktor 4,8, wie eine 2019 im Fachjournal „The Lancet Psychiatry“ veröffentlichte Studie gezeigt habe. 

Gewerkschaft der Polizei: Probleme mit Bekifften im Straßenverkehr

Auch die Polizeigewerkschaften warnen mit Nachdruck die Unterhändler der Ampel-Koalition vor einer Legalisierung von Cannabis. So sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Oliver Malchow der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ), es mache keinen Sinn, neben dem legalen, aber gefährlichen Alkohol „die Tür für eine weitere gefährliche und oft verharmloste Droge zu öffnen“. Es müsse endlich Schluss damit sein, „den Joint schönzureden“. Gerade bei Jugendlichen könne der Konsum von Cannabis zu erheblichen Gesundheitsproblemen und sozialen Konflikten führen, so Malchow. Zudem würde eine Legalisierung dieser Droge den Schwarzmarkthandel nicht beseitigen. Und Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, befürchtet vorwiegend im Straßenverkehr fatale Folgen: „Wenn demnächst auch noch Bekiffte am Straßenverkehr teilnehmen, bekommen wir ein Problem.“ Schon jetzt komme es wegen Cannabis-Konsums immer wieder zu Unfällen mit unschuldigen Verletzten.



Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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3 Kommentare

Auswirkungen

von zomp am 15.10.2021 um 19:31 Uhr

Ein hartnäckiger Irrtum steht hinter manchen Äußerungen: Die Gesetzgebung würde sich auf die Prävalenz des Konsums auswirken. Dem ist nachweislich nicht so! Prinzipiell ist das Strafrecht nicht geeignet problematisches Konsumverhalten zu therapieren.

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Lauterbach

von Dr. Peter M. Schweikert-Wehner am 14.10.2021 um 16:58 Uhr

der Pharmazeut liebt es genauer: Was ist denn nun "neuartiges Heroin"?
Immer wieder schön, die arrogante Floskel: "Als Arzt..."

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zwei Herzen wohnen ach in meiner Brust....

von Thomas B am 14.10.2021 um 15:44 Uhr

Über pro und contra wurde hinreichend diskutiert, da erwarte ich wenig neues....
Ich selbst will es im Laden eher nicht haben und wäre froh, wenn der Kelch an uns vorübergeht. Vergleichbare Aussage beim Impfen: Lasst das den Ärzten. Die können das! Sicher!

Aber wenn schon legalisieren, dann bitteschön über Apotheken! Am besten ohne Kontrahierungszwang.
Ihr lieben Entscheidungsträger: Erinnert euch an die desaströsen Geschichten mit den Selbst-/Schnelltests und
den Testzentren und vergleicht das Ergebnis mit der Maskenaktion und/oder der Pille danach.......

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