Mögliche Koalitionspartner

Welche Schnittmengen gibt es bei den Apothekenthemen?

Berlin - 01.10.2021, 17:50 Uhr

Passen Grüne, FDP und SPD oder CDU bei Fragen zum Apothekenhonorar, Mehr- und Fremdbesitzverbot, zur Weiterentwicklung von Apotheken und zum Versandhandel besser zusammen? (b/Foto: IMAGO / Christian Ohde)

Passen Grüne, FDP und SPD oder CDU bei Fragen zum Apothekenhonorar, Mehr- und Fremdbesitzverbot, zur Weiterentwicklung von Apotheken und zum Versandhandel besser zusammen? (b/Foto: IMAGO / Christian Ohde)


Bürgerversicherung

FDP und Grüne: Was die Zukunft des deutschen Krankenkassenwesens betrifft, gehen die Vorstellungen von Liberalen und Grünen weit auseinander: Während die FDP sich in ihrem Wahlprogramm klar zum dualen System aus gesetzlicher und privater Krankenversicherung bekennt, wollen die Grünen jetzt die Weichen stellen für eine Bürgerversicherung. „Mit der Bürger*innenversicherung wollen wir alle in die Finanzierung eines leistungsstarken Versicherungssystems einbeziehen und so auch vor dem Hintergrund künftiger Kostensteigerungen im Gesundheitswesen für eine stabile und solidarische Lastenteilung sorgen“, schreibt die Partei in ihrem Programm. „Auch Beamt*innen, Selbständige, Unternehmer*innen und Abgeordnete beteiligen sich mit einkommensabhängigen Beiträgen, ohne fiktive Mindesteinkommen. Die Beiträge sollen auf alle Einkommensarten erhoben werden, zum Beispiel neben Löhnen und Gehältern auch auf Kapitaleinkommen.“

Ampel: Auch die SPD fordert die Einführung einer Bürgerversicherung. Damit meinen die Sozialdemokraten jedoch nicht zwangsläufig dasselbe wie die Grünen: Welche Modelle die möglichen Koalitionspartner jeweils entworfen haben, können Sie hier nachlesen. Selbst wenn sich SPD und Grüne hier auf eine gemeinsame Linie einigen könnten – auf eine Unterstützung der FDP können sie sicher nicht setzen. Erste Schritte wie die Wiederherstellung der Parität zwischen Arbeitgebern und -nehmern, eine Öffnung der GKV auch für Beamte sowie ein erleichterter Wechsel zwischen GKV und PKV sind jedoch durchaus denkbar.

Jamaika: Mit der Union wird es eine Bürgerversicherung wohl nicht geben. „Eine umfassende Versorgung der Bürgerinnen und Bürger und den Erhalt unseres sehr guten Gesundheitssystems erreichen wir mit der bewährten Selbstverwaltung, der freien Arzt- und Therapiewahl sowie mit dem Zusammenspiel von gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen“, erläutern die Schwesterparteien in ihrem gemeinsamen Wahlprogramm. „Eine Einheitsversicherung und Schritte dahin lehnen wir ab.“



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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