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DAT und Pharmaziestudium
Guter Nachwuchs ist teuer (Video)
Wer nimmt das Geld in die Hand?
Die Delegierten stimmten zudem einem Antrag zu, der den Personalmangel in Apotheken mildern soll: Bund und Länder sollen aufgefordert werden, die rechtlichen und finanziellen Voraussetzungen zu schaffen, um mehr Pharmazie-Studienplätze zu ermöglichen. Ziel: 30 Prozent mehr Pharmaziestudierende in den kommenden fünf Jahren auf dem gesamten Bundesgebiet.
In der Antragsberatung argumentierte Holger Herold, Delegierter der Landesapothekerkammer Sachsen: „Wer im Parlament Mehrheiten für die Investitionen gewinnen will, muss zeigen, dass Apotheken Steuern zahlen und Arbeitsplätze schaffen. Wir müssen zeigen: Investitionen in den Apotheken-Nachwuchs stellen für den Staat einen „Return on Investment“ dar!“
Sein Anliegen griff Herold auch während der Diskussion mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf. „Wenn uns die Arbeitskräfte fehlen, brauchen wir nicht über die flächendeckende Arzneimittelversorgung nachzudenken“, sagte er dem Minister. An den Universitäten seien mehr Pharmazie-Studienplätze notwendig. Er fragte Spahn, ob dieser sich vorstellen könnte, die Landesregierungen mit Mitteln aus dem Bundeshaushalt zu unterstützen.
„Streit muss man nicht vermeiden“
Spahn zeigte sich jedoch wenig offen für Investitionen. „Wissen Sie, was so ein Pharmaziestudium kostet?“, entgegnete er. Studienplätze aus der Branche seien mit das teuerste, was der Bund „auf Kosten des Steuerzahlers finanziere“. Holgers Argumentation zum „Return on Investment“ würgte er ab.
Ein paar mehr BWL-Studierende zuzulassen, wäre einfach – sie könnten schließlich notfalls auf der Treppe sitzen. Doch die Zahl Pharmaziestudierender zu erhöhen, würde weitaus mehr Ressourcen binden. Den Grund für den Mangel an Apotheken-Nachwuchs sieht er eher darin, dass nicht alle Absolventen in die Vollzeit-Versorgung übergehen.
Er ging auch auf den Konflikt zwischen Bund und Ländern ein, wer die Novellierung der ärztlichen Approbationsordnung finanziert. In dem Fall würde die Finanzierung kommen, so Spahn. Doch „nur weil Streit droht, muss man ihn nicht vermeiden, sondern Auflösen in einem Kompromiss“ anstreben.
1 Kommentar
Guter Nachwuchs
von Roland Mückschel am 27.09.2021 um 9:53 Uhr
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