Marktübersicht Apotheken-Plattformen

Noch ein weiter Weg für die Plattformen

Süsel - 17.09.2021, 15:15 Uhr

Die Apotheke vor Ort und online präsent machen – das will der Zukunftspakt Apotheke, der mit ia.de eine von mehreren Apothekenplattformen betreibt. (x / Foto: Feodora / AdobeStock)

Die Apotheke vor Ort und online präsent machen – das will der Zukunftspakt Apotheke, der mit ia.de eine von mehreren Apothekenplattformen betreibt. (x / Foto: Feodora / AdobeStock)


Schnittstellen und Kooperationen

Auch Dr. Jan-Florian Schlapfner, Projektleiter beim Zukunftspakt Apotheke, möchte die Apotheke vor Ort und online präsent machen. Dabei stehe für den Zukunftspakt die „Apothekerbeherrschtheit“ im Vordergrund. Damit meint Schlapfner die genossenschaftliche Idee der Noweda, dass die Entscheidungen von den beteiligten Apothekern getragen werden. Darin sieht Schlapfner auch einen langfristigen Stabilitätsfaktor für den Zukunftspakt. Dessen Angebot ist unter ia.de bereits im April 2019 gestartet. Bis Ende dieses Jahres soll eine App angeboten werden, die auch das E-Rezept verarbeitet.

Nächster Schritt für die Gesundheitsplattform

Gesund.de launcht Endverbraucher-App

Das Portal des Deutschen Apothekerverbands ist mit den Impfzertifikaten plötzlich zu einer praktisch relevanten Anwendung gekommen. Daraufhin sind dort inzwischen etwa 98 Prozent der Apotheken in Deutschland angeschlossen. Die geplante Patienten-App liefert bisher nur eine „rudimentäre Kommunikation“ zum E-Rezept, aber Sören Friedrich als Vertreter der ABDA kündigte eine Erweiterung dieser Funktionen an. Außerdem habe die ABDA anderen Plattformbetreiber Gesprächsangebote für Schnittstellen gemacht.

Mehr zum Thema

Die Idee möglicher künftiger Kooperationen oder sogar Fusionen von Plattformen klang in der insgesamt harmonischen Runde mehrmals an. Die Beteiligten betonten ihre übereinstimmenden Bemühungen im Interesse der Apotheken. Dr. Stefan Schwenzer, Kosmos-Apotheke Bremen, verwies jedoch auf die unterschiedlichen Geschäftsmodelle der Plattformen und auf den Ansatz, die Kunden in der jeweiligen Online-Umgebung zu halten. Daher fehle ihm die Fantasie für Verknüpfungen zwischen diesen Angeboten. Außerdem kritisierte er aus der heilberuflichen Perspektive, dass in der Digitalisierung so viel Kommerzialisierung stecke. Als Fazit der Runde konstatierte Schwenzer für die Plattformen insgesamt: „Der Weg ist noch weit.“



Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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