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Westfälisch-Lippischer Apothekertag
Lehr: Brauchen COVID-19-Impfungen in den Apotheken
Niedrigschwellige Angebote nötig
Es gelte nun alle Register zu ziehen, um noch deutlich mehr Menschen als bisher zu motivieren, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Das dürfte ein Kraftakt werden, so Lehr. Der Schlüssel, um noch mehr Bürger:innen zu erreichen, liegt aus seiner Sicht auch in der Niedrigschwelligkeit von Impfangeboten. Daher begrüßt der Experte Impfaktionen, wie sie für diese Woche geplant sind – reichen wird das seiner Einschätzung nach jedoch nicht.
Lehr forderte daher, es endlich auch den Apotheken zu ermöglichen, gegen COVID-19 zu impfen. Aus den laufenden Modellprojekten zur Grippeschutzimpfung wisse man, dass mit einem solchen Angebot auch Teile der Bevölkerung erreicht werden, denen es schlicht zu aufwendig ist, sich zu diesem Zweck extra einen Arzttermin zu besorgen. Zwar glaubt der Pharmazeut nicht daran, dass es kurzfristig möglich sein wird, die COVID-19-Impfung flächendeckend in den Apotheken anzubieten. Für diesen Herbst müssen folglich andere Wege gefunden werden. „Perspektivisch sollten wir es aber unbedingt aufnehmen.“ Denn die Menschen brächten den Mitarbeitenden in den Offizinen großes Vertrauen entgegen – das könnte ein Gewinn für die Impfkampagne sein.
STIKO muss schnell entscheiden
Zudem rief Lehr die Ständige Impfkommission (STIKO) dazu auf, sich schnell zu Impfungen von Kindern im Alter zwischen fünf und elf Jahren zu positionieren. „Diese Gruppe ist derzeit völlig ungeschützt“, gab er zu bedenken. Die Situation käme einer „gezielten Durchseuchung“ nahe. Das Argument, Kinder erkrankten meist weniger schwer an COVID-19 als Erwachsene, ließ Lehr nicht gelten – denn auch sie könnten zum Beispiel Long-COVID entwickeln und mittel- bis langfristig körperlich beeinträchtigt sein. Zugleich unterstrich er, es sei nicht angezeigt, Druck auf die Kinder aufzubauen. „Das Problem sind vor allem junge Erwachsene“, sagte er. Inzwischen lägen auf den Intensivstationen immer mehr junge, sportliche Menschen, die beatmet werden müssten – eine weitgehend vermeidbare Situation.
Da nun Seniorinnen und Senioren weitgehend durchgeimpft seien, beträfen die schweren Verläufe vor allem ungeimpfte Jüngere. Diese hätten bei Krankenhauseinweisung zwar bessere Überlebenschancen, allerdings verlängere sich im Vergleich zu Älteren die durchschnittliche Liegezeit. „An Weihnachten 2020 fanden sich viele Über-80-Jährige auf den Intensivstationen, mittlerweile ist diese Altersgruppe dort kaum noch vertreten.“ Dennoch gibt es nicht mehr freie Betten als noch vor einem Jahr: Aktuell sind rund 1.200 von ihnen belegt. „Das war letztes Jahr erst im Oktober der Fall“, erinnerte Lehr.
2 Kommentare
Impfung in Apotheken?
von Pillendreher am 14.09.2021 um 7:31 Uhr
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Covid Impfungen in den Apotheken
von gerd reitler am 13.09.2021 um 20:49 Uhr
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