Trotz geringer Wirksamkeit

Curevac strebt Zulassung für CVnCoV an

Stuttgart - 02.09.2021, 09:15 Uhr

Ungeachtet der nur mäßigen Impfwirksamketi von CVnCoV von 48 Prozent, strebt Curevac die EMA-Zulassung für seinen Corona-Impfstoff an. Allerdings könnte es sein, dass der Impfstoff nur für 18- bis 60-Jährige zugelassen wird, hier liegt die Impfwirksamkeit bei 53 Prozent. (s / Foto: IMAGO / Arnulf Hettrich)

Ungeachtet der nur mäßigen Impfwirksamketi von CVnCoV von 48 Prozent, strebt Curevac die EMA-Zulassung für seinen Corona-Impfstoff an. Allerdings könnte es sein, dass der Impfstoff nur für 18- bis 60-Jährige zugelassen wird, hier liegt die Impfwirksamkeit bei 53 Prozent. (s / Foto: IMAGO / Arnulf Hettrich)


EMA und WHO fordern 50 Prozent Impfwirksamkeit

Trotz einer geringeren Wirksamkeit sieht Curevac CVnCoV als wertvollen Beitrag in der Pandemie: „Da der Mangel an wirksamen Impfstoffen in vielen Teilen der Welt immer noch eine Herausforderung darstellt, hat der COVID-19-Impfstoffkandidat CVnCoV, der in klinischen Studien in einem von Varianten dominierten Umfeld getestet wurde, das Potenzial, einen Beitrag zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie zu leisten, in einer Umgebung, die von einer zunehmenden Zahl an Virusvarianten geprägt ist“, erklärt Curevac. Curevac betonte stets, dass vor allem das Varianten-reiche Umfeld eine Herausforderung für die klinische Studie gewesen sei. 

Wie die Bereitschaft der Bürger:innnen hierzulande ist, sich mit CVnCoV impfen zu lassen, darüber kann nur spekuliert werden. Derzeit stockt die Impfkampagne eher, weil es an der Impfmotivation hapert und nicht, weil zu wenige Vakzinen verfügbar wären.

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Interview mit Prof. Kremsner zum Curevac-Impfstoff

Hat CVnCoV noch eine Chance auf Zulassung?

Die DAZ sprach im Juni mit Professor Peter Kremsner, dem Studienleiter der zulassungsrelevanten CVnCoV-Studie, und fragte ihn zu den Gründen der nur mäßigen Impfwirksamkeit. Nach Einschätzung des Infektiologen und Tropenmediziners liegt es an der eingesetzten Impfstoffdosis: „Wir konnten nicht höher als 12 µg dosieren – da waren wir, was die Sicherheit und Verträglichkeit des Impfstoffes angeht, am Anschlag“, erklärte Kremsner. „Doch sehr wahrscheinlich war diese mRNA-Menge dann letztlich zu wenig immunogen.“ Auch er hatte tatsächlich bessere Wirksamkeitsdaten erwartet: „Ich hatte mir erhofft, dass das Konzept der natürlichen mRNA-Sequenz, wie Curevac sie nutzt, funktioniert oder eventuell sogar besser wirkt als modifizierte mRNA“, doch die Wirksamkeitsdaten seien nun „sehr deutlich“.

Zur Erklärung: Curevac setzt bei seinen mRNA-Impfstoffkandidaten auf chemisch nicht modifizierte mRNA, anders Biontech und Moderna. Die Modifizierung erhöht die Verträglichkeit und erlaubt es Biontech und auch Moderna, höher zu dosieren und mehr mRNA in die Impfdosis zu verpacken. Dem stehen bei Curevac unter anderem patentrechtliche Gründe entgegen.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

CVnCoV

von Kurt Heintz am 02.09.2021 um 11:02 Uhr

Die mäßige Wirksamkeit kommt von der Variante Mu mit 42%. Gegen Gama beträgt die Wirksamkeit 67%. Mu hatte im Juni noch keinen Namen und ist in der Studie unter B.1.621 (Colombia) aufgeführt.
20210107_CureVac_Final-Analysis-of-Pivotal-Phase-2b-3_Presentation_FINAL

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