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Bundestagswahl 2021 – Teil2: FDP
„Das Rx-Boni-Verbot ist für uns eine Umgehung des EuGH-Urteils“
Digitale Beratung und Betreuung von Vor-Ort-Apotheken
Die ungleichlangen Spieße resultieren ja vor allem daraus, dass es sich bei den EU-Versendern um Unternehmen in der Hand von Kapitalgesellschaften handelt, mit denen die inhabergeführten Betriebe im Inland im Wettbewerb stehen. Es ist zwar keine konkrete FDP-Forderung, aber meinen Sie, dass sich demnächst auch nochmal die Frage nach dem Fremd- und Mehrbesitz im Apothekensektor auftun wird?
Aschenberg-Dugnus: Momentan nicht. Wir müssen den Markt beobachten und immer sondieren, inwiefern die Versorgung der Patienten gewährleistet ist. Dafür müssen die Vor-Ort-Apotheken erhalten bleiben. Es darf nicht dazu kommen, dass sich einzelne Anbieter nur die Rosinen aus einem System picken und keine allumfassende Versorgung leisten. Dagegen muss eingeschritten werden.
Diesen Eindruck haben Sie vom Arzneimittelversandhandel nicht?
Aschenberg-Dugnus: Aktuell nicht. Wenn Sie andere Ansichten haben, dann bitte ich Sie, mir das zukommen zu lassen.
Es sollte Ihnen doch bekannt sein, dass nicht wenige Rezepte aus dem Versand wieder bei den Patienten landen, weil es sich um „schwierige Fälle“ oder nicht ganz so margenstarke Arzneimittel handelt. Dazu kommt, dass die Akutversorgung sowie die Belieferung mit Betäubungsmitteln oder individuellen Rezepturen gar nicht geleistet werden kann.
Aschenberg-Dugnus: Aber die Beratung wird beispielsweise schon angeboten, telefonisch oder digital. Und die von Ihnen geschilderten Fälle führen doch aber dazu, dass der Patient wieder seine Vor-Ort-Apotheke aufsucht. Und hier sehe ich den großen Vorteil für die Vor-Ort-Apotheken, die ein persönliches Vertrauensverhältnis zu den Patienten aufbauen können. Dabei könnten sogar die Apotheken eine digitale Beratung und Betreuung über die Distanz aufbauen. Das ist ein Aspekt, den ich auch häufig von Pharmaziestudierenden widergespiegelt bekomme. Sie wollen sich dem Wandel und diesem Qualitätswettbewerb stellen.
Derzeit wird die Approbationsordnung überarbeitet. Haben Sie konkrete Vorstellungen oder einen Appell an den Berufsstand, wie er sich weiterentwickeln sollte?
Aschenberg-Dugnus: Konkret einbezogen sind wir bei den Angelegenheiten des BMG natürlich nicht. Ich hoffe natürlich, das ändert sich ab September. Ich weiß von Studierenden sowie Berufsanfängern, dass sie das große Bedürfnis haben, sich viel intensiver als aktuell im Rahmen der pharmazeutischen Betreuung mit den Patienten zu befassen. Auch zur Digitalisierung besteht naturgemäß eine große Affinität. Ich hoffe daher sehr, dass diese Aspekte einen Schwerpunkt der geplanten Novellierung ausmachen.
Frau Aschenberg-Dugnus, vielen Dank für das Gespräch.
3 Kommentare
Fazit
von Stefan Haydn am 27.07.2021 um 16:42 Uhr
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AW: Fazit
von Dr. Peter M. Schweikert-Wehner am 28.07.2021 um 13:50 Uhr
Typisch FDP können oder wollen die Lage nicht erkennen.
von ratatosk am 26.07.2021 um 8:35 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
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