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Fragen und Antworten
Sollte man Kinder gegen Corona impfen?
Warum will die STIKO bislang keine generelle Impfempfehlung geben?
Die Experten sprachen zuletzt mehrfach von Wissenslücken bezüglich der Sicherheit des Impfstoffs in der Altersgruppe: Verwiesen wurde auf die geringe Zahl an geimpften Probanden und eine kurze Nachbeobachtungszeit. Hinzu kommt: Wenn sich gesunde Kinder mit SARS-CoV-2 infizieren, haben sie laut Fachleuten ein sehr geringes Risiko, schwer zu erkranken. In anderen Worten: Der Nutzen der Impfung wiegt möglicherweise ihr Risiko nicht auf.
Rund 80 Kinder und Jugendliche wurden in der Pandemie bislang auf Intensivstationen in Deutschland behandelt, davon hatten knapp zwei Drittel Vorerkrankungen. Für Erwachsene mit COVID-19 wurden bislang mehr als 112.000 abgeschlossene Intensiv-Behandlungen erfasst (pro Patient kann wegen Verlegungen mehr als eine Behandlung gezählt sein).
Was kann für eine Impfung eines gesunden Kindes sprechen?
„Aus Elternperspektive wäre mein Kind geimpft. Klarer Fall. Dieses Risiko möchte ich nicht“, sagte der Charité-Virologe Christian Drosten kürzlich dem Schweizer Online-Magazin „Republik“. Er argumentiert mit Langzeitfolgen wie Geruchs- und Geschmacksverlust und Müdigkeit bei einem kleinen Teil der Betroffenen und dem Risiko des sogenannten Pädiatrischen Multisystem-Inflammationssyndroms. Dies ist eine schwere Erkrankung Wochen nach der Infektion, die bisher aber als selten und gut behandelbar gilt.
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Von Langzeitfolgen (Long COVID/Post COVID) betroffen sind nach Schilderungen von Ärzten eher Jugendliche als kleine Kinder. Solche länger anhaltenden Einschränkungen kennen Mediziner auch von anderen Virusinfektionen wie dem Pfeifferschen Drüsenfieber. Auch die Pandemie mit Lockdown als Stressfaktor an sich spielt aber wohl eine Rolle: „Wenn sich die Pandemiesituation bessert, dürften zumindest bei einem Teil der Betroffenen auch die Ermüdungsanzeichen besser werden“, hatte Markus Hufnagel vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsklinik Freiburg im Frühjahr gesagt.
Welche Bedeutung hat eine STIKO-Empfehlung?
Was die STIKO nach Aufarbeitung wissenschaftlicher Daten empfiehlt, gilt in Deutschland als medizinischer Standard. Normalerweise ist ihr Urteil wichtig für Fragen der Haftung und der Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen. Bei der Corona-Impfkampagne ist dies aber ohnehin über den Bund geregelt. Formal sei das Impfen auch ohne STIKO-Empfehlung möglich, es widerspreche aber „einer seit jeher etablierten Praxis“, erklärte die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin kürzlich. Beklagt wurde ein Vertrauensverlust durch „das Vorpreschen einiger politischer Entscheidungsträger“. In einer weiteren Stellungnahme stärkten 30 medizinische Fachgesellschaften ebenfalls der STIKO den Rücken.
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