Vor- und Nachteile von Nanoteilchen in Sonnencremes
Werden Nanoteilchen von Titandioxid und Zinkoxid in Sonnenschutzprodukten eingesetzt, handelt es sich dabei um winzige Partikel der mineralischen Lichtschutzfaktoren. Das bringt vor allem drei Vorteile: Dadurch dass die Teilchen so klein sind, schützen sie besser vor UV-Strahlung, weil sich die Partikel näher aneinander packen lassen und keine „Sonnenlücken“ entstehen. Die Schutzwirkung wird so erhöht, ohne dass dafür mehr Titandioxid oder Zinkoxid eingesetzt werden müsste.
Außerdem lässt sich die Sonnencreme durch die Nanotechnologie leichter auf der Haut verteilen. Und: Titandioxid- und Zinkoxid-Nanoteilchen streuen das Sonnenlicht in verschiedene Richtungen und verhindern dadurch, dass ein sichtbarer Film auf der Haut entsteht. Nanopartikel wirken somit den beiden großen Mankos mineralischer Sonnencremes entgegen: dem zähen Auftragen und dem „Weißeffekt“. Allerdings fürchtet man, dass die winzigen Teilchen über die Haut aufgenommen werden, sich im Körper ablagern und zu gesundheitlichen Risiken führen können.
Es gibt Daten, die zeigen, dass das Stratum corneum – die oberste Hautschicht (Hornschicht) – keine Nanoteilchen von Titandioxid und Zinkoxid „durch“ lässt. Eine andere Arbeit kommt jedoch zu dem Schluss, dass geringe Menge von Zinkoxid-Nanoteilchen über die menschliche Haut aufgenommen werden.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung bezieht sich in seiner Einschätzung auf das wissenschaftliche Expertengremium der EU-Kommission SCCS, das gesundheitliche Risiken durch Nano-Titandioxid als UV-Filter in einer Konzentration von bis zu 25 Prozent in Sonnenschutzmitteln als unwahrscheinlich einstuft (Anwendung als Creme/Lotion, wenn das Titandioxid „gebunden“ ist und somit nicht eingeatmet werden kann). Dies gelte bei gesunder, intakter und sonnenverbrannter Haut. Menschen, deren Haut krankheitsbedingt (Allergiker, Akne, Neurodermitis) geschädigt sei, sollten sich hingegen mit einem Facharzt abstimmen. Die EU prüft derzeit Nanopartikel in Kosmetika.
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