Erste Dosis AstraZeneca, zweite Biontech/Pfizer

Mehr Nebenwirkungen nach heterologer Impfserie

Stuttgart - 14.05.2021, 13:45 Uhr

Wirksamkeitsdaten fehlen noch, doch gibt es Daten zur Verträglichkeit gemischter Impfserien, wenn nach einer ersten Dosis AstraZeneca (Vaxzevria) mit dem mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer (Comirnaty) geimpft wird. (x / Foto: IMAGO / Jochen Eckel)

Wirksamkeitsdaten fehlen noch, doch gibt es Daten zur Verträglichkeit gemischter Impfserien, wenn nach einer ersten Dosis AstraZeneca (Vaxzevria) mit dem mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer (Comirnaty) geimpft wird. (x / Foto: IMAGO / Jochen Eckel)


Wie effektiv schützt eine gemischte Impfserie aus einer ersten Dosis AstraZeneca und einer zweiten Dosis Biontech/Pfizer vor COVID-19? Die britische Studie Com-COV prüft derzeit, wie wirksam und sicher es ist, sich heterolog erst mit einem Vektorimpfstoff impfen zu lassen und bei der Auffrischung eine mRNA-Vakzine zu erhalten. Wirksamkeitsdaten fehlen noch, doch es gibt erste Ergebnisse zur Verträglichkeit. Heterologe Impfserien scheinen mehr Nebenwirkungen zu verursachen, als wenn zweimal der gleiche Impfstoff gespritzt wird.

„Eine begonnene Grundimmunisierung muss nach derzeitigem Erkenntnisstand mit dem gleichen Produkt abgeschlossen werden“, erklärt die Ständige Impfkommission (STIKO) im Epidemiologischen Bulletin 16|2021. Eine Ausnahme gilt allerdings für Personen unter 60 Jahren, die bereits einmal mit AstraZeneca (Vaxzevria®, ChAdOx1 nCoV-19) geimpft sind: Sie sollen ihre zweite Impfdosis mit einem mRNA-Impfstoff erhalten – Comirnaty® (BNT162b2) von Biontech/Pfizer oder dem COVID-19-Impfstoff von Moderna.

Das Problem ist nur: Es gibt bislang keine robusten klinischen Daten, wie wirksam, verträglich und sicher heterologe Impfserien sind – dies untersucht derzeit die Com-COV-Studie in Großbritannien. Nun gibt es erste Daten zur Sicherheit und Verträglichkeit von AstraZeneca-Biontech/Pfizer-Impfserien – publiziert am 12. Mai, vorwiegend von Wissenschaftlern der Universität Oxford, im Fachjournal „The Lancet“. Daten zur Wirksamkeit sollen im Juni folgen.

Com-COV – das Studienprotokoll

Bei Com-COV handelt es sich um eine im Februar 2021 gestartete, randomisierte, einfach verblindete (Teilnehmer), multizentrische Prime-Boost-COVID-19-Impfstudie (Phase 2). Insgesamt nehmen an Com-COV 820 Probanden teil (Mindestalter 50 Jahre, keine oder nur leichte bis mittelschwere, gut kontrollierte Vorerkrankungen), die sich auf zwei große Kohorten verteilen: eine Immunologie-Kohorte (100 Teilnehmer) zur detaillierten Impfwirksamkeit und eine Allgemein-Kohorte (720 Teilnehmer). Primäres Ziel der Studie ist es, herauszufinden, ob die Immunantwort auf eine heterologe Impfserie (erste Dosis Vaxzevria® und zweite Dosis Comirnaty®) gleich gut ist wie auf die homologen Impfserien (zwei Dosen Vaxzevria® oder zwei Dosen Comirnaty®). Zwischen der ersten und zweiten Impfdosis liegen 28 Tage, die Immunantwort – gemessen an Antikörpern gegen das Spikeprotein – wird 56 Tage (acht Wochen) nach der ersten Dosis bestimmt (beim primären Endpunkt).

Die 100 Teilnehmer der Immunologie-Kohorte werden laut Protokoll zu je 25 Teilnehmern in vier Impfgruppen aufgeteilt. Sie erhalten folgende Impfserie im Abstand von 28 Tagen:

  • Vaxzevria® + Vaxzevria®
  • Vaxzevria® + Comirnaty®
  • Comirnaty® + Comirnaty®
  • Comirnaty® + Vaxzevria®

Die 720 restlichen Teilnehmer der Allgemeinkohorte bilden dem Studienprotokoll zufolge acht weitere Impfgruppen zu je 90 Teilnehmern. Vier Gruppen erhielten das oben genannte Impfschema (Impfabstand 28 Tage), die vier anderen Gruppen werden in einem größeren Abstand von 84 Tagen (zwölf Wochen) geimpft.

Com-COV untersucht einen weiteren interessanten und wichtigen Punkt: Wie wirkt sich eine prophylaktische oder bedarfsorientierte Gabe (erst bei Fieber, Schmerzen) von Paracetamol auf die Verträglichkeit und Immunogenität der zweiten Impfdosis aus? In dieser Sub-Studie wird den Teilnehmern entweder empfohlen, vorbeugend bis zu vier Dosen Paracetamol innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Zweitimpfung anzuwenden oder nur bei Auftreten von Symptomen, wie Fieber, Schmerzen. Die Teilnehmer gehören zur Allgemeinkohorte und erhalten ihre Booster-Impfung im Abstand von zwölf Wochen zur Erstdosis.

Com-COV wird unter anderem von der Universität Oxford durchgeführt, die Studie wird vom National Institute for Health Research und der UK Vaccine Task Force gefördert.

Insgesamt wurden 830 Teilnehmer rekrutiert. Davon sollten 463 ihre Impfungen im Abstand von 28 Tagen, 367 im Abstand von zwölf Wochen erhalten. Die Impfserien umfassten entweder je

  • zwei Dosen Vaxzevria®,
  • eine erste Dosis Vaxzevria® gefolgt von Comirnaty®,
  • zwei Dosen Comirnaty® oder
  • eine erste Dosis Comirnaty® gefolgt von Vaxzevria®.

Von den 463 Teilnehmern der 28-Tage-Impfabstandgruppe nahmen zwei Teilnehmer ihre Zweitimpfung nicht in Anspruch. Die nun veröffentlichten Zwischenergebnisse berücksichtigen ausschließlich das 28-Tage-Impfschema. Die Probanden waren hier im Mittel 57 Jahre alt, knapp die Hälfte (46 Prozent; 212 Teilnehmer) waren weiblich und jeder Vierte (117 Teilnehmer) gehörte einer ethnischen Minderheit an.

Homologe Impfserien verträglicher

Den Ergebnissen der Studie zufolge führten beide heterologen Impfserien (Vaxzevria® + Comirnaty® und Comirnaty® + Vaxzevria®) häufiger zu systemischen Nebenwirkungen nach der zweiten Dosis, als wenn zweimal der gleiche Impfstoff verabreicht wurde: 34 Prozent (37 Teilnehmer von 110) berichteten nach einer Erstdosis AstraZeneca und einer Zweitdosis Biontech/Pfizer über Fiebrigkeit (kein Fieber). Erhielten die Probanden zweimal AstraZeneca, waren hingegen 10 Prozent (11 von 112 Teilnehmern) fiebrig, bei zweimal Biontech/Pfizer waren es 21 Prozent (24 von 112 Teilnehmer) und bei einer Erstdosis mit Comirnaty® gefolgt von Vaxzevria® waren es 41 Prozent (47 von 114 Teilnehmern). Wichtig ist zu wissen, dass Verträglichkeitsdaten auf selbstberichteten und abgefragten Symptomen (lokal und systemisch) beruhen. Sie wurden in den sieben Tagen nach Erst- und Auffrischungsimpfung erhoben.

Nebenwirkung

Vaxzevria/
Vaxzevria

Vaxzevria/
Comirnaty

Comirnaty/
Comirnaty

Comirnaty/ Vaxzevria

lokal

%

%

%

%

Schmerzen

47

77

80

64

Rötung

1

2

3

4

Schwellung

2

2

6

2

systemisch

%

%

%

%

Schüttelfrost

12

38

24

46

Kopfschmerzen

32

65

43

65

Fiebrigkeit

10

34

21

41

Fieber

0

6

3

4

Müdigkeit

50

77

55

68

Gelenkschmerzen

9

33

27

35

Muskelschmerzen

19

59

40

51

Krankheitsgefühl

17

54

36

58

Übelkeit

9

17

16

18

Erbrechen

1

0

3

2

Paracetamol-anwendung

36

57

41

60

Häufiger Kopf- und Gelenkschmerzen, Schüttelfrost und Müdigkeit

Auch Schüttelfrost, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen traten unter heterologer Impfserie häufiger auf als unter homologer, ebenso Müdigkeit und Krankheitsgefühl (siehe Tabelle).  Den Wissenschaftlern zufolge musste keiner der Geimpften aufgrund von Nebenwirkungen ins Krankenhaus eingewiesen werden. Die meisten unerwünschten Reaktionen seien innerhalb von 48 Stunden nach Impfung aufgetreten. Weniger Unterschiede gab es bei den lokalen Impfreaktionen. Am augenfälligsten war hier, dass die Probanden nach Impfung von AstraZeneca gefolgt von Biontech/Pfizer häufiger über Schmerzen an der Injektionsstelle berichteten als nach zwei Dosen des Vektorimpfstoffs.

Mehr Paracetamolanwendungen nach heterologen Impfserien

Die Studienteilnehmer erhielten die Information, dass Paracetamol unerwünschte Wirkungen im Zusammenhang mit der Impfung abschwächen könnte. Sie wurden jedoch nicht aktiv aufgefordert, Paracetamol anzuwenden. Wer nahm Paracetamol – griffen heterolog Geimpfte häufiger zu dem fieber- und schmerzsenkenden Arzneimittel oder doch Teilnehmer mit zweimal dem gleichen Impfstoff? Nach zwei Dosen AstraZeneca nutzten 36 Prozent (40 von 112) der Geimpften Paracetamol. Erhielten die Teilnehmer als erste Dosis AstraZeneca und als zweite Biontech/Pfizer, wendeten mehr – 57 Prozent (63 von 110 Teilnehmern) – das Schmerz-und Fiebermittel an. 41 Prozent (48 von 117 Teilnehmern) griffen zu Paracetamol nach zwei Biontech/Pfizer-Impfungen, und war der mRNA-Impfstoff die Erstimpfung und die Vektorvakzine die Auffrischung, berichteten 60 Prozent (68 von 114) der Geimpften von Paracetamolanwendungen (siehe Tabelle).

Bei Jüngeren mehr Nebenwirkungen möglich

„In dieser vorläufigen Sicherheitsanalyse fanden wir eine Zunahme der systemischen Nebenwirkungen nach der Boost-Dosis, die von den Teilnehmern in den heterologen Impfstoffschemata im Vergleich zu den homologen berichtet wurde. Dies ging mit einer erhöhten Paracetamolanwendung einher“, schreiben die Wissenschaftler in „The Lancet“. Sie geben zudem zu bedenken, dass die Studienpopulation nur ab 50-Jährige einschließt – die Nebenwirkungen könnten bei jüngeren Geimpften höher sein. Sie sind dennoch nicht beunruhigt: Die Daten deuteten darauf hin, dass beide heterologe Impfserien, die in dieser Studie untersucht werden, kurzfristig einige Nachteile haben könnten. Die routinemäßige prophylaktische Einnahme von Paracetamol nach der Immunisierung könnte helfen, diese Nachteile abzumildern. Inwieweit sich dies auf die Impfwirksamkeit auswirke, werde derzeit noch bei Com-COV-Teilnehmern mit Impfabstand zwölf Wochen untersucht (Hinweis: Diese Zwischenanalyse berücksichtigte nur, ob Paracetamol eingenommen wurde, jedoch nicht, ob vielleicht Paracetamol die Immunantwort verschlechtert).

Und weiter: „Unabhängig davon ist es beruhigend, dass alle unerwünschten Symptome nur von kurzer Dauer waren und die wenigen verfügbaren hämatologischen und biochemischen Daten keinen Anlass zur Sorge gaben.“ So trat bei keinem der Geimpften eine Thrombozytopenie (verminderte Blutplättchenzahl) auf. 

Welche Daten zu heterologen Impfserien gibt es sonst?

Es gibt bereits Daten zu heterologen Impfserien bei  COVID-19-Impfstoffen, allerdings mit Nagern. Wissenschaftler veröffentlichten jüngst ein Preprint zu einer Studie mit Mäusen. Sie wurden mit einer Dosis AstraZeneca geimpft, gefolgt von einer Dosis einer Impfung mit einer saRNA-Vakzine (saRNA hat zusätzlich zur mRNA des Antigens noch eine Polymerase integriert, sodass die mRNA in der Wirtszelle repliziert werden kann, was eine geringere Menge an mRNA einzusetzen erlaubt). Die Wissenschaftler fanden, dass heterologe Impfserien mindestens so effektiv waren wie homologe: „Die neutralisierenden Titer nach heterologem Prime-Boost waren mindestens vergleichbar oder höher als die Titer, die nach homologer Prime-Boost-Impfung mit viralen Vektoren gemessen wurden. Wichtig ist, dass die zelluläre Immunantwort nach einem heterologen Schema von zytotoxischen T-Zellen und Th1+CD4 T-Zellen dominiert wird, was der bei homologen Impfschemata in Mäusen induzierten Antwort überlegen ist“, erklärten die Wissenschaftler.

Eine weitere Arbeit untersuchte – ebenfalls in einem Mausmodell – die sequenzielle Immunisierung mit einem Adenovirusvektor-Impfstoff, gefolgt von der Verabreichung von einem inaktivierten bzw. rekombinanten Subunit- bzw. einem mRNA-Impfstoff. Auch hier konnten die Wissenschaftler zeigen, dass sich durch die heterologe Impfung die Spiegel neutralisierender Antikörper erhöhten, die Antikörperantwort moduliert und überwiegend die Bildung neutralisierender Antikörper gefördert wurde. Auch sie verweisen auf eine verbesserte T-Zell-Antwort. (Hier wurde als Vektorimpfstoff der chinesische COVID-19-Impfstoff von Sinopharm – humanes Adenovirus 5 – eingesetzt, als mRNA-Impfstoff nennt die Studie das Präparat ChiCTR2000034112).

Zudem äußerte sich auch Professor Sandra Ciesek, Virologin der Universitätsklinik Frankfurt am Main, im Corona-Podcast des NDR zu heterologen Impfserien und gab sich optimistisch. Die Immunologen hätten dazu tierexperimentelle Daten und auch Erfahrungen von anderen Impfstoffen. „Und diese tierexperimentellen Daten geben den Hinweis, dass ein heterologer Boost, also der Wechsel von einem Vektor- auf einen mRNA-Impfstoff, nicht nur kein Problem ist, sondern sogar eventuell fast ein bisschen bessere Immunantworten induziert“, sagte Ciesek.

Zudem habe man Erfahrung von mRNA-Impfungen nach durchgemachter COVID-19-Infektion: Die Geimpften hätten „sehr gute Impf-Antworten“ im Vergleich zu Menschen, die zweimal einen mRNA-Impfstoff bekommen hätten. „Und wenn man diese Personen, die jetzt einmal AstraZeneca bekommen haben, mit jemandem vergleicht, der COVID-19 hatte, dann kann man erwarten, dass auch das ein guter Boost, also eine gute Stimulation für das Immunsystem, ist und entsprechend gut Antikörper gebildet werden“, so die Virologin.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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8 Kommentare

Impfung

von Schalk Renate am 11.06.2021 um 12:39 Uhr

Die 1 Impfung mit Pfister kann ich dann die 2 von Astra Zeneca bekommen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

unerwünschte Begleiterscheinungen nach AstraZeneca-Impfung

von Nadia Belhadj-Adda am 20.05.2021 um 7:41 Uhr

Ob ich mich einer 2. Impfung generell unterziehen kann, ist noch nicht mal abzuschätzen - am 9.3. AstraZeneca, danach Ganzkörpermuskelkater, Gelenkentzündungen, Kopfschmerzen, Fiebrigkeit, Reizhusten, allgem. Schwäche, Konzentrationsmangel, Schilddrüsenwert-Entgleisung (über 3 Jahre alles im Normbereich) uvm. Erst eine kürzlich entdeckte Studie brachte die Therapie mit Prednisolon, Antihistaminika - zunächst mit Erfolg ... nach Ausschleichen der Stoßtherapie traten aber alle Beschwerden wieder auf - derzeit 2. Stoßtherapie ... ich finde es absolut verantwortungslos Personen mit Vorerkrankungen in diesem Bereich quasi mit der Pistole auf der Brust zu diesem Impfstoff zu raten ...

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Irreführende Überschrift

von Hilde B. am 15.05.2021 um 12:29 Uhr

Liebe Apothekerzeitung,
ich danke für die Veröffentlichung der ersten Studienergebnisse zu den Mix-Impfungen.
Ich selber strebe die Reihenfolge 1. AZ / 2. BioNTech an, da ich von einem höheren Impfschutz, wie er im Mäuseversuch schon nachgewiesen wurde, auch beim Menschen ausgehe.
Mein Kritikpunkt an diesem Artikel ist die ÜBERSCHRIFT!
Zumindest eine Apothekerzeitschrift sollte doch bitte zwischen (unerwünschter) "Nebenwirkung" und völlig normaler IMPFREAKTION unterscheiden!!!
Genau diese Berichterstattung mit falschen Begriffen sorgt seit Monaten dafür, daß die Leute völlig verunsichert sind. Als ich die Überschrift gesehen habe, dachte ich zuerst auch, die Studie hätte ein höheres Risiko bei heterologen Impfungen nachgewiesen und es gäbe evtl bei den Mix-Impfungen mehr gefährliche NEBENWIRKUNGEN wie Sinusvenenthrombosen, Herzmuskelentzündungen oder allergische Schocks.
Man muss dann erst bis zur dritten oder vierten Seite lesen, um festzustellen, daß das ganz offensichtlich NICHT der Fall ist, sondern es nur um eine stärkere IMPFREAKTION geht...
Soweit liest ein verunsicherter Normalbürger aber garnicht mehr, sondern stürzt ins nächste Leserforum und verbreitet da, daß die bei vielen unter 60jährigen aus Prio 2 angewendete Mix-Impfung lebensgefährlich ist und man die "Jungen" alle umbringt damit...
Im Interesse der Sachlichkeit sollte also dringend "mehr Nebenwirkungen" in der Überschrift durch "stärkere Impfreaktion" ersetzt werden...
Danke

» Auf diesen Kommentar antworten | 4 Antworten

AW: Irreführende Überschrift

von Gabi Sochor am 15.05.2021 um 17:39 Uhr

Ja, da bin ich voll Ihrer Meinung. Bin 62. Am 6.3 aufgrund beruflicher Basis und Diabetes, Bluthochdruck, Thrombosen und CP mit AstraZenica geimpft worden. Da waren noch keine Nebenwirkungen bekannt. Ich bekam wieder schwere Herzrhythmusstörungen am 9.3 nachts. Hab Nitro benötigt. Am 12.3 dann die Impfeinstellungen. Die 2. Impfung am 8.5 mit Biontech, weil selbst die Ärzte im Impfzentrum sehr skeptisch waren. Keinerlei Nebenwirkungen. Soll allerdings am 21. Tag nach der Impfung zur Vorsicht Antikörper Test machen lassen. Notfalls muss mit Biontech nochmal nachgeimpft werden. Also keine Panik wegen 2. Impfstoffen! Wenn man es nicht verträgt, dann so oder so Nebenwirkungen. Ich denke da gibt es keinen Vergleich. Jeder reagiert auf seine Art. Wenn ich nicht schon krank wäre und das seit 28 Jahren mit Rheuma und den Spätschäden der Medikamente Kordison usw. hätte ich wieder AstraZenica genommen.

AW: Irreführende Überschrift

von Apothekerin am 15.05.2021 um 18:28 Uhr

Liebe Hilde B., wie Sie richtig erkannt haben, handelt es sich hier um Fachpresse. Im Interesse der Sachlichkeit sollte es doch selbstverständlich sein, dass man bis zur dritten oder vierten Seite liest, da sich so eine Studie nun mal nicht in einen Einzeiler als Überschrift packen lässt. Dort kann man dann auch tatsächlich nachlesen, dass bei mehr Probanden Nebenwirkungen auftraten (ja, "normale" Impfreaktionen bezeichnen wir Pharmazeuten als unerwünschte bzw. Nebenwirkungen, denn die einzig erwünschte Wirkung ist ja hier in dem Falle der Schutz vor Infektion). Hier handelt es sich um einen völlig sachlichen Artikel mit sachlicher Überschrift. Wer mehr wissen will, muss sich halt bemühen und lesen. Bis zur dritten Seite.

AW: Irreführende Überschrift

von Daniel am 16.05.2021 um 10:36 Uhr

Als Apotheker empfinde ich die Überschrift ebenfalls als unglücklich gewählt, und das obwohl ich alle Seiten gelesen habe. Bei Impfstoffen ist die psychologische Komponente in der Beratung sehr wichtig - und die Überschrift hier kann den ein oder anderen Apotheker*in, der/die den Artikel aus welchen Gründen auch immer nicht vollständig liest leicht zu einer falschen Einschätzung und suboptimalen Beratung führen. Womit die Gefahr weiterer Verunsicherung in der Bevölkerung durchaus gegeben ist . Von UAW kann und sollte man bei der Impfreaktion nicht sprechen. Die einzige UAW ist die physikalische Reizung der Einstichstelle im engeren Sinne.

AW: Irreführende Überschrift

von Hilde B. am 16.05.2021 um 12:53 Uhr

Auch wenn es sich bei der Apothekerzeitung um ein Fachblatt handelt., muss man sich darüber im Klaren sein, daß bei der ONLINE-Ausgabe der überwiegende Teil der Leser eben KEINE Apotheker oder sonst medizinisch Vorgebildete sind, sondern Menschen, die eher zufällig über eine Google-Suche auf den Artikel stoßen. Und die lesen leider sehr oft nur die Überschrift, mit viel Glück noch die erste Seite und dann wird ihnen der Rest zu wissenschaftlich und zu anstrengend. Was hängenbleibt, ist die Überschrift, die impliziert, daß Mix-Impfungen "gefährlicher" sind als 2x derselbe Impfstoff.
Im Übrigen bin ich ebenfalls nach wie vor der Meinung, daß die im Artikel beschriebenen Symptome keine unerwünschten "Nebenwirkungen" sind (das wären in sehr seltenen Fällen Sinusvenenthrombosen, allergische Schocks oder Herzmuskelentzündungen) , sondern mehr oder weniger stark ausgeprägte, völlig NORMALE Manifestationen der erwünschten Impfreaktion.
Diese Symptome sind etwas unangenehm, klingen aber in der Regel binnen 2 bis maximal 3 Tagen von selbst ab und führen allenfalls zu einer ein- bis zweitägigen Krankmeldung des Impflings wegen Unpässlichkeit (weswegen man auch nicht die gesamte Belegschaft einer Station / Abteilung am selben Tag, sonders zeitlich versetzt impfen sollte). Ins Krankenhaus muss deswegen in der Tat niemand, Paracetamol und ein Tag auf der Couch sind völlig ausreichend.

Grade Fachleute / Fachblätter sollten im Bezug auf die "Corona-Impfungen" jedes Wort auf die Goldwaage legen und genau abwägen, welche Wirkung eine bestimmte Formulierung auf Leser haben könnte, die nicht "vom Fach" sind, sondern durch ständige Sensationsberichte in den Medien inzwischen völlig verunsichert sind und nonstop berieselt werden mit Halbwissen, Spekulationen und Übertreibungen.
Unpässlichkeit, Gliederschmerzen oder leichtes Fieber bis zu 72 (meist nur 48) Stunden nach der Impfung sind unangenehm, aber völlig normal und ungefährlich.

Daß die sichtbaren Symptome nach der zweiten Impfung bei einem heterologen (Mix-) Impfschema stärker sind als bei der Zweitimpfung mit 2x dem gleichen Impfstoff bestärkt mich übrigens nur in dem Wunsch nach einer Mix-Impfung, denn das scheint ja darauf hinzudeuten, daß auch die eigentliche Impfreaktion des körpereigenen Immunsystems stärker ausfällt...

Kostenlose benachrichtigung der ersten Versuchsergebnisse

von fei.h@gmx.net Feichtenschlager horst am 15.05.2021 um 11:00 Uhr

Wie betreff Danke
guter Beitrag zu Coronavirus

mit freundlichen Grüssen

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