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Chronisches Schmerzsyndrom vermeiden!
Endometriose: Histologische Sicherung für Progesteron-only-Pillen nicht erforderlich
Die Entzündung ist das Hauptproblem
Teils gebe es über die Zeit eine Verschiebung hin zu azyklischen Schmerzen oder solchen, die unter Hormontherapie entstehen, erklärte Mechsner. Die Inflammation sei das Hauptproblem. Auch Bauchfellherde, die leicht übersehen werden könnten, würden zu einer ausgedehnten inflammatorischen Reaktion führen. Wichtig sei ein grundsätzliches Verständnis für Schmerzen – von der peripheren Sensitivierung bis zur zentralen. Denn selbst bei einer radikalen Therapie wie der Peritonektomie (chirurgische Entfernung des Bauchfells) würden viele Frauen nicht schmerzfrei. Man könne beispielsweise bei Betroffenen beobachten, dass über die Jahre die gesamte Beckenbodenmuskulatur extrem verkrampfe. Ein chronisches Schmerzsyndrom müsse vermieden werden, dazu brauche es auch psychologische Begleitung.
Keine Blutungen – keine Schmerzen
Am Anfang steht laut Mechsner jedoch die hormonelle Therapie. Die Endometriose sei eine chronische Erkrankung mit hoher Rezidivrate. Meist würden kombinierte orale Kontrazeptiva gegeben werden. Die „Pille“ reduziere die Zahl der Rezidive, so Mechsner. Allerdings bedürfe es dann einer monophasischen Langzeittherapie. Und auch unter der Einnahme der „Pille“, könne sich Endometriose entwickeln.
Die medikamentöse Therapie – Hormonpräparate, GnRH-Analoga, Analgetika – sei rein symptomatisch
Als First-Line-Therapie seien jedoch gegenüber der klassischen Pille die Progesteron-Only-Pillen (POP, Dienogest) zu bevorzugen. Hier bestehe oft das Missverständnis, dass es zu ihrem Einsatz bei Endometriose einer histologischen Sicherung der Diagnose bedürfe. Doch dem sei nicht so, betonte Mechsner. Ärzt:innen könnten beispielsweise das Originalpräparat Visanne, aber mittlerweile auch zahlreiche Generika, verordnen.
Ziel der hormonellen Therapie sei es immer, keine Blutung zu bekommen. Zwischenblutungen unter POP – bei unregelmäßiger/vergessener Einnahme – dürften nicht als Nebenwirkungen der Therapie falsch verstanden werden.
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Auch GnRH-Analoga seien effektiv, aber zählten zur Second-Line-Therapie. Insgesamt gebe es multimodale, personalisierte Therapiekonzepte, doch es fehle auch an Versorgungsforschung.
In der Schmerztherapie kommen Mechsner zufolge die in der Apotheke gut bekannten NSAR Ibuprofen, Naproxen und Metamizol zum Einsatz. Aber auch Buscopan und Magnesium könnten ergänzend eingenommen werden. Bei der Einnahme solle ein festes Schema verfolgt und nicht gewartet werden, bis eine Schmerzspitze erreicht werde. Auch Gabapentin sei eine Option. Wenn die Schmerzen nicht kontrolliert werden könnten, solle an ein Schmerzzentrum verwiesen werden. Mit einer optimalen Hormon- und Schmerztherapie soll schließlich einem chronischen Schmerzsyndrom vorgebeugt werden.
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