Anbindung der Apotheken

Gesund.de startet – zumindest ein bisschen

Stuttgart - 03.05.2021, 09:15 Uhr

(Screenshot gesund.de) 

(Screenshot gesund.de


Diesen Nutzen sollen die Apotheken haben

Noventi und Phoenix sichern ihren Kund:innen unter anderem zu, dass keine Transaktionsgebühren für die Übertragung von E-Rezepten anfallen – von solchen Gebühren war allerdings bislang noch keine Rede. Frühbucher sollen zudem von besonderen Konditionen profitieren und man kann innerhalb von vier Wochen kündigen. Was die Warenwirtschaften betrifft, sind allerdings bislang nur die hauseigenen von Noventi und ADG angebunden. Weitere sollen folgen.

Phoenix und Noventi wollen mit ihrer Gesundheitsplattform gesund.de Verbraucher:innen und Patient:innen mit allen Akteuren des Gesundheitswesens wie den Vor-Ort-Apotheken, Ärzt:innen und weiteren Heilberufler:innen sowie Pflegediensten, Sanitätshäusern und Krankenkassen zusammenbringen und so, wie beiden Unternehmen erklären, „ein in Deutschland einzigartiges Gesundheits-Ökosystem entstehen lassen“. Damit sei gesund.de die gemeinsame Antwort der Gesundheitsversorger vor Ort auf die voranschreitende Digitalisierung des Gesundheitsmarkts – gerade im Hinblick auf die bevorstehende Einführung des E-Rezepts. Nach Ansicht von Phoenix und Noventi gesund.de geht weit über das aktuell im Markt verfügbare Angebot hinaus. Sie erklären das damit, dass die „Lösung die analoge und digitale Welt zu einem ganzheitlichen, zentralen Gesundheits-Ökosystem“ verbinden soll.

Viele digitale Angebote bleiben bestehen

Viele digitale Angebote, die jetzt schon in den jeweiligen Apps verankert sind, sollen bei gesund.de weiter bestehen, darunter die Möglichkeit, die vom Telemedizin-Anbieter Zava ausgestellten privaten E-Rezepte einzulösen, und die Option, Payback anzubieten. Außerdem sollen Verbraucher:innen eine integrierte elektronische Gesundheitsakte (eGa) über gesund.de anlegen und verwalten können. Das passiert in Zusammenarbeit mit DoctorBox. Seit 2019 besteht eine strategische Partnerschaft zwischen den Unternehmen zur Weiterentwicklung der elektronischen Gesundheitsakte.

Wie das alles für die Patient:innen am Ende aussehen wird, darauf darf man also weiter gespannt sein. Ob der Ankündigungen seit geraumer Zeit besteht aber sicher eine gewisse Erwartungshaltung. Bislang verrät die Seite gesund.de noch nicht viel.

Was wird aus Pro AvO

Was bislang auch nicht klar war oder zumindest nicht offen kommuniziert wird, ist die Rolle von bzw. das Verhältnis zu Pro AvO. Schließlich war Noventi mit dem Wort & Bild Verlag, Gehe, Sanacorp und Rowa angetreten, das „Booking.com“ für Apotheken zu schaffen. Später kam Phoenix als Partner dazu, um aber später mit Noventi eben gesund.de zu starten, wobei die anderen außen vor sind. Laut dem Handelsblatt Newsletter „Insight Digital Health“ vom heutigen Montag sollen sie aber später dazukommen.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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