ABDA-IT-Experte zum E-Rezept-Start

Ab 1. Juli: E-Rezepte zunächst in Fokusregion?

Stuttgart - 29.04.2021, 10:45 Uhr

Am 1. Juli 2021 fällt der Startschuss fürs E-Rezept. ABDA-Experte Sören Friedrich plädiert aber für ein „langsames Hochfahren“, am besten zunächst in einem „Fokusgebiet“. (x / Foto: twinsterphoto / AdobeStock)

Am 1. Juli 2021 fällt der Startschuss fürs E-Rezept. ABDA-Experte Sören Friedrich plädiert aber für ein „langsames Hochfahren“, am besten zunächst in einem „Fokusgebiet“. (x / Foto: twinsterphoto / AdobeStock)


Der Stichtag rückt näher: Ab Juli könnten sich GKV-Versicherte ihre Arzneimittel per E-Rezept verordnen lassen - wenn bis dahin alle technischen Voraussetzungen geschaffen wurden. ABDA-IT-Experte Sören Friedrich äußert nun die Absicht, die Ausstellung der digitalen Rezepte zunächst auf eine Fokusregion in Deutschland zu konzentrieren. Welche das sein könnte und was bis zum Startschuss noch zu tun ist, lesen Sie im Interview in der aktuellen DAZ.

„Die Wa­ren­wirt­schafts­an­bie­ter der Apo­the­ken sind auf je­den Fall zum 1. Juli ‚E-Re­zept-re­a­dy‘“, sagt Sören Friedrich gleich zu Beginn des DAZ-Interviews. Doch es könnte an der einen oder anderen Stelle durchaus noch ruckeln. Man dürfe daher nicht direkt mit dem aller­höchs­ten Ni­veau rechnen, „wie wir das sonst ge­wohnt sind“. Viel mehr Sorgen bereitet dem Telematikinfrastruktur-Experten der ABDA allerdings die Situation in den Arztpraxen: „Das ist auch der Tat­sa­che ge­schul­det, dass der ur­sprüng­li­che ver­pflich­ten­de ge­setz­li­che Ter­min 1. Ja­nu­ar 2022 – un­ter an­de­rem auch für die An­pas­sung der Pra­xis­ver­wal­tungs­sys­te­me – nun um ein hal­bes Jahr vor­ge­zo­gen wur­de“, so Friedrich. Das werde dazu führen, dass nicht jede Arzt­pra­xis di­rekt in der Lage ist, elek­tro­ni­sche Ver­ord­nun­gen aus­zu­stel­len.

ABDA
ABDA-Telematik-Experte Sören Friedrich

Ob vor diesem Hintergrund tatsächlich die Apotheken im Sommer flächendeckend und regelmäßig mit E-Rezepten in Berührung kommen, möchte Friedrich nicht vorhersagen. Vielmehr plädiert er für ein „lang­sa­mes Hoch­fah­ren“ – also das eher vorsichtige Ausrollen des neuartigen, digitalen Verordnungssystems für Arzneimittel. „Ak­tu­ell set­zen wir uns stark da­für ein, dies al­les zu­nächst in ei­nem Fo­kus­ge­biet durch­zu­füh­ren und zu be­gren­zen – mit ei­ner kon­kre­ten Aus­wahl an Apo­the­ken und Arzt­pra­xen“, sagt Friedrich gegenüber der DAZ.

Ein wei­te­res Mo­dell­pro­jekt also, obwohl die E-Rezepte der Regelversorgung ab dann zur Verfügung stehen? Nein, kein Modellprojekt, eher eine Analyse und Evaluation, „in der wir un­ter­su­chen soll­ten, wie sich die Pro­zes­se bei den Ärz­ten und in den Apo­the­ken tat­säch­lich ver­än­dern und wie der Aus­tausch un­ter­ein­an­der über die Pa­ti­en­ten statt­fin­det“, erklärt der ABDA-Experte. Und er hat auch schon einen konkreten Vorschlag für diese Fokusregion „Un­se­res Er­ach­tens nach wäre Ber­lin/Bran­den­burg die idea­le Re­gi­on, weil dort so­wohl ein ur­ba­ner Be­reich vor­han­den ist und man zu­sätz­lich ter­ri­to­ri­al in die Brei­te ge­hen könn­te.“

Lesen Sie das gesamte Interview mit Sören Friedrich im E-Rezept-Schwerpunkt der aktuellen DAZ.


Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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1 Kommentar

Berlin/Brandenburg

von Alice Rother am 29.04.2021 um 11:05 Uhr

Fokusregion Berlin/Brandenburg... really?

Ok das ERezept verzögert sich um 20 Jahre

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