Impfstopp beendet

USA wollen wieder mit Johnson & Johnson impfen

Stuttgart - 26.04.2021, 10:45 Uhr

Nach dem am 13. April verhängten Impfstopp für den Janssen COVID-19-Impfstoff (Johnson & Johnson), raten CDC und FDA, den Vektorimpfstoff wieder in die Impfkampagne aufzunehmen. Es ließen sich dadurch 600 bis 1.400 COVID-19 bedingte Todefälle verhindern, das Risiko für Thrombosen ist mit 26 bis 45 Fälle deutlich kleiner. (Foto: IMAGO / ZUMA Wire)

Nach dem am 13. April verhängten Impfstopp für den Janssen COVID-19-Impfstoff (Johnson & Johnson), raten CDC und FDA, den Vektorimpfstoff wieder in die Impfkampagne aufzunehmen. Es ließen sich dadurch 600 bis 1.400 COVID-19 bedingte Todefälle verhindern, das Risiko für Thrombosen ist mit 26 bis 45 Fälle deutlich kleiner. (Foto: IMAGO / ZUMA Wire)


Welche Vorerkrankungen hatten die Frauen?

Zwölf der 15 Frauen entwickelten Blutgerinnsel im Gehirn, laut „New York Times“ hatten viele Frauen auch „anderswo“ Thrombosen. Dr. Tom Shimabukuro, dem stellvertretenden Direktor des Büros für Impfsicherheit der CDC, zufolge, zähen Kopfschmerzen zu den ersten Symptomen von Thrombosen, diese könnten sich später intensivieren, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, einseitiger Schwäche, Sprachstörungen, Bewusstseinsverlust und Krampfanfällen könnten hinzukommen. Dr. Shimabukuro bemerkte in der am 23. April stattgefundenen Konferenz zudem, dass sieben der Frauen fettleibig waren, zwei hatten eine Schilddrüsenunterfunktion, zwei hatten hohen Blutdruck und zwei nahmen orale Verhütungsmittel ein. Es sei jedoch noch nicht klar, ob einer dieser Faktoren das Risiko der Entwicklung der Gerinnungsstörung nach der Impfung erhöhe.

EMA hält Janssen COVID-19-Impfstoff ebenfalls für sicher

Erst vor wenigen Tagen, am 20. April 2021, hatte die Europäische Arzneimittelagentur EMA ihre Sicherheitsbewertung zum Adenovektor-basierten Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson abgeschlossen. Auch sie kam nach Sichtung der verfügbaren Daten zu dem Schluss, dass die Vakzine sicher ist und laut Zulassung geimpft werden soll. Die EMA beziehungsweise der für die Risikobewertung von Arzneimittel zuständige Ausschuss PRAC sah zwar einen möglichen Zusammenhang mit sehr seltenen Fällen von ungewöhnlichen Blutgerinnseln und gleichzeitig verringerter Blutplättchenzahl, doch bleibe trotz dieser Nebenwirkung das Nutzen-Risiko-Verhältnis positiv: „COVID-19 ist mit einem Risiko für Krankenhausaufenthalte und Tod verbunden.“ Die berichtete Kombination von Blutgerinnseln und niedrigen Blutplättchenwerten sei sehr selten, und „der Gesamtnutzen des COVID-19-Impfstoffs Janssen zur Vorbeugung von COVID-19 überwiegt die Risiken von Nebenwirkungen“, erklärte die EMA. Allerdings riet die EMA, die Produktinformationen zum Janssen COVID-19-Impfstoff anzupassen. Fach- und Gebrauchsinformation erhalten somit einen Warnhinweis zu ungewöhnlichen Blutgerinnseln mit niedrigen Blutplättchen, und die Ereignisse werden als sehr seltene Nebenwirkung in die Produktinformationen des COVID-19-Impfstoffs Janssen aufgenommen.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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