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Von schlechten Vorzeichen und ungewissen Nachwirkungen
Folgen von COVID-19 für das Herz
Hat die Erschöpfung mit kardialen Folgen zu tun?
„Trotz dieser Erkenntnisse gibt es derzeit immer noch mehr Lücken als Wissen über die Auswirkungen einer COVID-19-Erkrankung auf das Herz“, betont der Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie. Beispielsweise lägen bisher keine Daten für überlebende Patient:innen vor, die darüber Aufschluss geben, ob das Herz bei schweren Verläufen auch besonders schwer betroffen ist oder ob es auch bei milden Verläufen einen langfristigen Einfluss von SARS-CoV-2 auf das Herz-Kreislauf-System gibt. Außerdem sei noch völlig unklar, ob sich die häufig beschriebenen Erschöpfungssymptome nach COVID-19 durch eine Herzerkrankung infolge der Infektion erklären lassen.
Der Kardiologe hat aber auch eine gute Nachricht: Bisher gebe es keine Daten, die belegen, dass Menschen nach einer SARS-CoV-2- Infektion eine Herzinsuffizienz entwickeln. Westermann rät Patient:innen nach überstandener COVID-19-Erkrankung dringend dazu, kardiale Symptome immer rasch mit der richtigen Diagnostik abklären zu lassen und kardiovaskuläre Begleiterkrankungen weiter optimal zu behandeln.
„Tsunami“ chronischer Erkrankungen befürchtet
Indessen warnt auch ein namhafter US-amerikanischer Kardiologe vor einem „Tsunami“ chronischer, vor allem kardiometabolischer Erkrankungen, infolge der SARS-CoV-2-Pandemie. In „Circulation“, der Flaggschiff-Zeitschrift der „American Heart Association“, fordert Robert M. Califf, ehemaliger Commissioner der FDA, rasche und umfassende Maßnahmen, um den dramatischen Anstieg aufzuhalten. Unter anderem empfiehlt der Herzspezialist die gründliche Echtzeit-Verfolgung von chronischen Erkrankungen, ähnlich den schnellen Daten-Dashboards, die für die fortlaufende Erfassung von COVID-19-Fällen, Krankenhausaufenthalten und Todesfällen implementiert wurden.
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Außerdem schlägt er eine neue Initiative namens „Operation Warp Evidence“ vor, die dem Vorbild der „Operation Warp Speed“ für die schnelle Entwicklung von COVID-19-Impfstoffen in den USA folgen soll. Califf meint damit eine schnelle, priorisierte klinische Studieninfrastruktur, mit der die Risiken und Vorteile neuer Therapien im Vergleich zu bestehenden Therapien für chronische Erkrankungen gezielter bewertet werden sollen.
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