Joint Venture räumt auf

Alliance und Gehe machen neun plus drei Niederlassungen dicht

Berlin - 07.04.2021, 16:45 Uhr

Mit der Neuaufstellung des Joint Venture, bestehend aus den Großhändlern AHD und Gehe, soll ein Personalabbau in Höhe von mehr als 15 Prozent einhergehen. (Foto: Christine Vincon/vor-ort-foto.de)

Mit der Neuaufstellung des Joint Venture, bestehend aus den Großhändlern AHD und Gehe, soll ein Personalabbau in Höhe von mehr als 15 Prozent einhergehen. (Foto: Christine Vincon/vor-ort-foto.de)


Nach dem Zusammenschluss der Pharmagroßhändler Alliance Healthcare Deutschland (AHD) und Gehe stehen nun weitreichende Veränderungen an: Neun Niederlassungen sollen geschlossen, drei weitere Standorte sollen durch einen neuen ersetzt werden. Zudem plant das neue Gemeinschaftsunternehmen, fast jede siebte Stelle zu streichen.

Seit November ist der Zusammenschluss der Großhändler Alliance Healthcare Deutschland und Gehe in trockenen Tüchern – jetzt gibt das neue Gemeinschaftsunternehmen erste grundlegende Veränderungen bekannt. Laut einer Pressemitteilung des Joint Ventures vom heutigen Mittwoch sollen neun Niederlassungen in Deutschland stillgelegt werden und deren Geschäfte bis voraussichtlich Mitte des Jahres 2022 in vollsortierte Häuser übergehen. Betroffen sind demnach die Niederlassungen in Bayreuth, Bochum, Dresden, Günzburg, Itzehoe, Kassel, Leipzig, Osnabrück und Saarbrücken.

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Ziel ist es laut Gehe/Alliance, ein „hochmodernes Distributionsnetzwerk“ zu schaffen, um „das hohe Niveau der Arzneimittelversorgung in Deutschland auszubauen und das Serviceportfolio zum Wohle der Patienten, Apotheken und Hersteller zukunftsorientiert weiterzuentwickeln“. Gleichzeitig soll nach Angaben des Unternehmens die neue Vertriebsstruktur für Kundennähe und mehr Serviceorientierung sorgen.

Darüber hinaus seien Investitionen in eine neue Niederlassung geplant. Von dort sollen zukünftig die Geschäfte zweier Niederlassungen in Nürnberg sowie einer in Würzburg bedient werden. Im Zuge der Umgestaltung ist ein Personalabbau in einer Größenordnung von mehr als 15 Prozent vorgesehen, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Das entspricht fast jedem siebten Mitarbeiter. „Die damit verbundenen Personalanpassungsmaßnahmen werden mit den zuständigen Arbeitnehmergremien vertrauensvoll beraten“, heißt es. „Es werden sozialverträgliche Lösungen für betroffene Beschäftigte gesucht.“

Aufteilung in zwölf Vertriebsgebiete geplant

Bereits am 1. März dieses Jahres hatte das Unternehmen darüber informiert, die Vertriebsstrukturen harmonisieren zu wollen. Deshalb lege man mehr Verantwortung in die Fläche und optimiere die Struktur, hießt es damals in einer Pressemitteilung. Ab April soll der Großhandelsvertrieb demnach in die Regionen Nord, Süd-Ost und West aufgeteilt werden, die von jeweils einem Regionalvertriebsleiter verantwortet werden. Zudem wird es nach Angaben des Unternehmens zwölf Vertriebsgebiete geben, um lokal nah beim Kunden sein zu können. Die Stärke des Außendienstteams soll dabei aber gleich bleiben.

Im November 2020 hatten die beiden internationalen Pharmahandelskonzerne McKesson Europe und Walgreens Boots Alliance (WBA) den Vollzug der Fusion ihrer beiden deutschen Großhandelstöchter Gehe Pharma Handel und Alliance Healthcare Deutschland (AHD) bekannt gegeben. Damit entstand ein neues Großhandelsunternehmen auf dem deutschen Pharmamarkt, an dem die Mutterkonzerne WBA mit 70 Prozent und McKesson mit 30 Prozent beteiligt sind.


Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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