Alliance Healthcare Deutschland und Gehe

„Harmonisierte Vertriebsstruktur“ nach der Fusion

Dillingen/Stuttgart - 02.03.2021, 16:00 Uhr

Neben  Alliance Healthcare Deutschland soll auch bei Gehe nach der Fusion des Gemeinschaftsunternehmens die Vertriebsstruktur modernisiert werden. (x / Foto: Oskar Eyb/7visuals.com)

Neben  Alliance Healthcare Deutschland soll auch bei Gehe nach der Fusion des Gemeinschaftsunternehmens die Vertriebsstruktur modernisiert werden. (x / Foto: Oskar Eyb/7visuals.com)


Was ändert sich nach der Gründung des Joint Ventures von Alliance Healthcare Deutschland und Gehe im November 2020? Wie das Gemeinschaftsunternehmen am gestrigen Montag mitteilte, wird die Vertriebsstruktur der beiden Häuser modernisiert. So soll unter anderem die regionale Struktur vereinfacht werden und die Außendienststärke erhalten bleiben. Zudem soll es für die Kooperationen alphega und gesund leben einen übergreifenden Beirat geben.

Im November vergangenen Jahres gaben die beiden internationalen Pharmahandelskonzerne McKesson Europe und Walgreens Boots Alliance (WBA) den Vollzug der Fusion ihrer beiden deutschen Großhandelstöchter Gehe Pharma Handel und Alliance Healthcare Deutschland (AHD) bekannt. Damit entstand ein neues Großhandelsunternehmen auf dem deutschen Pharmamarkt, an dem die Mutterkonzerne WBA mit 70 Prozent und McKesson mit 30 Prozent beteiligt sind.

Eine der ersten Umstellungen gab es dann an der Gehe Unternehmensspitze. Der bisherige Vorsitzende der Geschäftsführung Dr. Peter Schreiner hatte das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen; als sein Nachfolger Andreas Thiede, bislang Geschäftsführer Vertrieb und Marketing, wurde vom Aufsichtsrat der Gehe berufen. Aline Seifert, Vorsitzende der Geschäftsführung von Alliance Healthcare Deutschland, wurde Mitglied der Geschäftsführung und Arbeitsdirektorin von Gehe. 

Veränderungen im Außendienst

Nach dem Zusammenschluss von AHD und Gehe soll in Zukunft nun eine „harmonisierte Vertriebsstruktur“ beider Häuser für mehr Kundennähe und Serviceorientierung sorgen, teilte das Unternehmen am gestrigen Montag mit. „Die Themen der Digitalisierung und der Ausbau von Serviceleistungen in Apotheken erfordern ein hohes Maß an Wissen und Flexibilität im Außendienst. Deshalb konzentrieren wir uns genau darauf“, erklärte der Geschäftsleiter Vertrieb, Mark Böhm. „Uns ist wichtig, dass jeder unserer Kunden, egal ob bei AHD oder Gehe optimal und ganz nach seinen Anforderungen betreut werden kann.“

Das Gemeinschaftsunternehmen will, so erklärt es, insgesamt mehr Nähe zum Kunden schaffen. Deshalb lege man mehr Verantwortung in die Fläche und optimiere die Struktur, heißt es. Ab April soll der Großhandelsvertrieb in die Regionen Nord, Süd-Ost und West aufgeteilt werden, die von jeweils einem Regionalvertriebsleiter verantwortet werden. Zudem wird es nach Angaben des Unternehmens zwölf Vertriebsgebiete geben, um lokal nah beim Kunden sein zu können. Die Stärke des Außendienstteams soll dabei aber gleich bleiben.

Übergreifender Beirat der Kooperationen

Die beiden Apothekenkooperationen alphega und gesund leben sollen zudem unverändert weitergeführt werden. Aus den Beiräten der beiden Kooperationen wurde bereits im Januar ein übergreifender Beirat gebildet, der sich damit beschäftigen soll, das zukünftige Serviceportfolio beider Kooperationen zu bewerten, hieß es weiter. Es sei das Ziel, dass beide Kooperationen vom Zusammenschluss profitieren. Das gehe am besten im direkten Austausch mit den Apotheker:innen, begründete AHD und Gehe die strukturelle Veränderung.

Nach Angaben des pharmazeutischen Großhändlers ist die konzerneigene alphega mit aktuell 2.100 selbstständigen Apotheken eine der großen Apothekenkooperationen in Deutschland, zudem unterhält das Unternehmen AHD derzeit 24 Niederlassungen im Bundesgebiet. Gehe beliefert von 18 Standorten aus seine Kund:innen.


Robert Hoffmann, Redakteur DAZ.online
redaktion@daz.online


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