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„Beispielloser Vorgang, inmitten einer Aktion die Bedingungen zu ändern“
Das wiederum kritisierte Funke deutlich: Es sei ein „beispielloser Vorgang, inmitten einer Aktion die Bedingungen zu ändern“. Sie selbst habe den Maskenpreis nicht als Äquivalent zum Einkaufspreis gesehen, sondern dazu, „was wir während der Pandemie investiert haben“. Während die Arztpraxen eine Hygienepauschale pro Patient kassierten, gingen die Apotheken leer aus, obwohl sie viel Geld für Schutzmaßnahmen in die Hand nehmen mussten. Sie sprach von einem „Vertrauensverlust, wenn man sich auf Zugesagtes nicht verlassen kann“.
Auch an der Teststrategie ließ Funke kaum ein gutes Haar. „Unvorbereitet und unstrukturiert“ wirke das Konzept aus dem Hause Spahn, das der Minister bereits mehrfach öffentlich nachbessern musste. Als Starttermin verkündete er zunächst den 1. März, dann den 8. März dieses Jahres. Beide waren jedoch nicht zu halten. In den Apotheken allerdings standen die Kund:innen Schlange und fragten nach den versprochenen Gratis-Tests, erinnerte die Präsidentin. Zudem vermisse sie auf Bundesebene noch immer eine Klarstellung, dass Apotheken auch außerhalb der eigenen Betriebsräume Menschen auf das Coronavirus testen dürfen.
Glücklicherweise sei das Sozialministerium in Hessen frühzeitig aktiv geworden und habe bereits am Tag nach der Veröffentlichung der Coronavirus-Testverordnung festgeschrieben, dass Apotheken etwa in Pflegeheimen testen dürfen und dafür den Betrag als Honorar bekommen, der den Einrichtungen gemäß Testverordnung zusteht. Funke betonte erneut, dass jede Apotheke sich an der Testoffensive beteiligen könne, es jedoch nach wie vor keine Verpflichtung gebe. „Unser Auftrag ist die ordnungsgemäße Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln“, sagte sie. Die Pandemiebekämpfung und damit auch das Testen kämen lediglich als Add-on dazu.
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