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Ein Thinktank für den ABDA-Tanker?
Die ABDA im politischen Abseits
Blockadehaltung: Schuld sind die standespolitischen Strukturen
Kerstin Kemmritz aus Berlin, die im vergangenen Jahr auch als Vizepräsidentin der Bundesapothekerkammer kandidiert hatte, konnte die Kritik nachvollziehen, doch wies gleichzeitig darauf hin, dass die gefühlte Blockadehaltung den standespolitischen Strukturen geschuldet seien. So habe die ABDA keine Basislegitimation, sondern baue vielmehr auf einer repräsentativen Demokratie auf. Das schließe aber nicht aus, auf Visionen und Expertise von der Basis zurückzugreifen: „Wir brauchen eine Art Thinktank für den ABDA-Tanker.“ Gerade in der heutigen, schnelllebigen Zeit und mit den immer weiter ausdifferenzierten Interessen im Berufsstand sei es wichtig, dass es regelmäßig zu einer Rückkopplung zwischen Spitze und Basis komme.
Keine Rücksicht auf das schwächste Glied
Der BVDAK-Vorsitzende Hartmann pflichtete seiner Berliner Kollegin bei: „Die Diskrepanz wird gefühlt immer größer.“ Er sieht es als den größten Nachteil, dass die ABDA nach wie vor versuche, immer auf einen kompletten Interessenausgleich zwischen allen Apotheken zu achten. Doch: „Beim Vorankommen darf man keine Rücksicht auf das schwächste Glied in der Kette nehmen.“ Zwar könne man versuchen, Dinge zu bewahren, aber das dürften tatsächlich nur die „wirklich guten“ sein. Das Motto „Wer wagt, gewinnt.“ ist aber für Kemmritz in diesem Zusammenhang offenbar nicht vorbehaltlos zu unterschreiben. Sie formuliert es eher so: „Wir müssen auch mal Visionen riskieren.“
Als Ausblick auf die nahe Zukunft wünscht sich König eine bessere Kommunikation zwischen Ärzten und Apothekern. Hartmann betrachtet mit Sorge, dass es aktuell nur vier „Mini-Modellprojekte“ zur Grippeimpfung in den Apotheken gibt – er plädierte dafür, dieses Angebot zügig als Regelleistung zu etablieren. Kemmritz ergänzte, dass dies auch für Privatversicherte zu erweitern sei. Perspektivisch wünscht sich die Kammerpräsidentin eine wertschätzende Behandlung des Berufsstands von der Politik. Diese solle noch intensiver die Ideen und Bereitschaft der Apotheker:innen einbinden und einfordern. Hartmann hofft, dass es bei der Zukunftsgestaltung nicht mehr nur die ABDA geben wird. Vielmehr müsse es zu einem breiten Diskurs bei allen apothekenrelevanten Themen kommen.
7 Kommentare
Sapere aude
von Reinhard Rodiger am 05.02.2021 um 0:35 Uhr
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Rückblick
von Hubert Kaps am 04.02.2021 um 11:01 Uhr
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ABDA im Abseits
von Pille62 am 04.02.2021 um 10:46 Uhr
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ABDA im Abseits
von Dietmar Bittenbinder am 04.02.2021 um 10:06 Uhr
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ABDA im Abseits
von Gregor Huesmann am 03.02.2021 um 18:54 Uhr
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AW: ABDA im Abseits
von Karl Friedrich Müller am 04.02.2021 um 8:27 Uhr
AW: Durchaus problematisch
von Stefan Haydn am 04.02.2021 um 14:03 Uhr
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