Bundestagsdebatte um Maskenpreise

Klein-Schmeink: 6 Euro pro Maske sind „geradezu absurd“

Berlin - 29.01.2021, 16:00 Uhr

Festzuschlag statt Fixhonorar: Die Grünen-Fraktion im Bundestag um ihre gesundheitspolitische Sprecherin Maria Klein-Schmeink hat ihre eigenen Vorstellungen von der Vergütung der Apotheken für die Maskenausgabe. (Foto: IMAGO / Christian Spicker)

Festzuschlag statt Fixhonorar: Die Grünen-Fraktion im Bundestag um ihre gesundheitspolitische Sprecherin Maria Klein-Schmeink hat ihre eigenen Vorstellungen von der Vergütung der Apotheken für die Maskenausgabe. (Foto: IMAGO / Christian Spicker)


Monstadt: Vergütung von 6 Euro je Maske kommt auf den Prüfstand

Anlass der einstündigen Debatte war ein Antrag der Linksfraktion im Bundestag, in dem die Abgeordneten neben der Verteilung von Masken auch an Grundsicherungsempfänger unter anderem forderten, die Abgabepreise für FFP2-Masken bei Privatkäufen in Höhe der Selbstkosten zu deckeln. Dem erteilten die meisten Redner eine klare Absage – so auch Klein-Schmeinks Fraktionskollegin Katharina Dröge. „Das würde dazu führen, dass in diesem Land kaum noch Masken abgegeben werden“, warnte sie.

Das sieht der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag, Reinhard Houben, ganz ähnlich. Eine FFP2-Maske müsse in einer Tankstelle, die 24 Stunden am Tag geöffnet hat, naturgemäß teurer sein als in einem Supermarkt, unterstrich er. Eine Regelung, wie von der Linken vorgeschlagen, könnte zur Folge haben, dass die Verfügbarkeit der Masken spürbar sinke.

„Wir werden uns diesem Problem stellen“

Der CDU-Abgeordnete Dietrich Monstadt winkte ebenfalls ab: Das Anliegen der Linksfraktion, Empfänger der Grundsicherung bei der Verteilung zu berücksichtigen, sei veraltet, sagte er mit Verweis auf das gestrige Pressestatement von Spahn und Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD), in dem die Minister eine entsprechende Verordnung angekündigt hatten. Zudem prüfe man derzeit, inwiefern „die Preise an das aktuelle Marktgeschehen“ angepasst werden können. „Wir werden uns auch diesem Problem stellen“, so der Christdemokrat.

FFP2-Masken für Grundsicherungsempfänger

BMG schweigt zum künftigen Masken-Honorar

Auch Spahn hatte gestern beim Pressestatement mit Heil angekündigt, die Vergütung für die laufende Aktion möglicherweise anpassen zu wollen. Für die Abgabe der Masken an Grundsicherungsempfänger wird demnach von vornherein ein entsprechend niedrigeres Honorar angesetzt werden. Das Bundesgesundheitsministerium wollte sich auf Anfrage von DAZ.online nicht näher dazu äußern.



Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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5 Kommentare

Coronaprämie für Apothekenmitarbeiter

von Thomson am 30.01.2021 um 10:12 Uhr

Wenn man die Apothekenmitarbeiter nicht extra vergütet, kann von mir aus die Honorare für die Ffp2 Masken gekürzt werden. 36 pro Schein nur für den Chef ist echt viel.
Die Mitarbeiter waren an der Front, nicht der Chef!

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AW: Coronaprämie für Apothekenmitarbeiter

von Dr. Stephan Hahn am 30.01.2021 um 11:09 Uhr

Ähm, doch! Bislang kann ich davon ausgehen, obwohl wir 40% Umsatz weniger haben, dass ich niemanden in Kurzarbeit schicke oder sogar entlassen muss, weil ich derzeit kein Geld entnehmen kann und von den Reserven für Notzeiten wie diesen lebe. Fehlen die avisierten Einnahmen auch, werden harte Schnitte unumgänglich sein.

Klein-Schmeink Grüne Maskenpreis

von Peter Kaiser am 29.01.2021 um 18:36 Uhr

Sehr geehrte Frau Klein-Schmeink,
ich empfehle Ihnen kurz vor Weihnachten 2020 5000 FFP 2 aufzzutreiben, Donnerstags haben wir es im Fernsehen erfahren und montags sollten wir liefern. Ich denke Sie hätten es nicht gebacken bekommen, wir sind kreuz und quer durchs Ländle gefahren, um lieferfähig zu sein. Der EK war da auch nicht 1 €!!! Einmal die Anstrengung der Kollegen zu würdigen, die sich den A... aufgerissen haben um lieferfähig zu sein, fände ich besser. Über zukünftige Preise kann man in Ruhe diskutieren.

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warum

von Karl Friedrich Müller am 29.01.2021 um 18:06 Uhr

haben die besonders garstigen Leute eigentlich immer Doppelnamen?
Und, Oh Gott, da könnte mal jemand was verdienen für seine Arbeit.
Der Rest der Bevölkerung außerhalb der Parlamente und der Regierungen kann halt keine lukrativen Pöstchen antreten mit minimalem Aufwand. Wenn ich so sehe, was manche und vor allem wie viele zusätzliche Einkommensquellen haben, frägt man sich schon, ob die überhaupt noch ihr Mandat wahrnehmen können. Aber da bläst sich niemand auf. Krasse Verfehlungen wie bei Scheuer bleiben ungeahndet.
Das geht durch alle Parteien.

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Kann man dem Staat noch Vertrauen?

von Thomas Rock am 29.01.2021 um 17:24 Uhr

Ich habe angesichts der Maskenparade im Dezember unmenschliches von meinem Team verlangt...aber angesichts der Vergütung einen großzügigen Coronabonus ausbezahlt.
Wir haben auch einen Hilfsarbeiter eingestellt, der die sterile Verpackung der Masken zu 3 Stück übernommen hat. Wir haben Grenzfälle/Härtefälle immer pro Maskenabgabe entschieden.
Auch im neuen Jahr haben wir uns entschlossen nicht die günstigsten sondern zu einem deutlichen höheren Preis die meiner Ansicht nach besten Masken zu kaufen. Aufklärung und Beratung auch entsprechend der Vergütung.

Sollte nun nachträglich die versprochene Vergütung gekippt werden, dann gibt es überhaupt keine Basis mehr für eine Zusammenarbeit. Ehrlich gesagt habe ich mich immer über die Kollegen aufgeregt, die es im Dezember warum auch immer nicht hinbekommen haben, Masken abzugeben. Wir haben gut dreimal mehr abgegeben als bezahlt wurde.
Jetzt denke ich mir...OK, sollte nun jegliche Kalkulation nachträglich ad absurdum geführt werden, dann stehe ich das nächste Mal nicht mehr zur Verfügung.

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