Baden-Württemberg

FFP2-Maskenpreise: CDU-Fraktionschef fordert Selbstverpflichtung für Apotheker

Stuttgart - 25.01.2021, 17:30 Uhr

Wolfgang Reinhart, Chef der CDU-Landtagsfraktion in Baden-Württemberg, wünscht sich geringere Preise für FFP2-Masken. (c / Foto: imago images / Arnulf Hettrich)

Wolfgang Reinhart, Chef der CDU-Landtagsfraktion in Baden-Württemberg, wünscht sich geringere Preise für FFP2-Masken. (c / Foto: imago images / Arnulf Hettrich)


Wolfgang Reinhart, Chef der CDU-Landtagsfraktion in Baden-Württemberg, hält die Preise für FFP2-Masken für zu hoch und wendet sich mit einem Appell an Apotheker und Einzelhändler. Nach seinen Vorstellungen sollte es die Masken für maximal einen Euro geben. Reinhart fürchtet, dass ansonsten viele Menschen vom Alltagsleben ausgeschlossen werden. Als Vorbild sieht er Österreich, in dem die Regierung mit dem Einzelhandel eine entsprechende Selbstverpflichtung vereinbaren konnte.

Die Verkaufspreise für medizinische FFP2-Masken werden bereits seit Beginn der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr diskutiert. Abhängig von der jeweiligen Verfügbarkeit und den Einkaufsbedingungen auf dem (Welt-)Markt schwanken die Kurse bekanntlich stark. Doch dadurch, dass bisher auch billigere Community-Masken geduldet wurden, waren die Preise für die höherwertigeren Exemplare kein vorrangiges Thema in der Öffentlichkeit.

Das ändert sich, seitdem immer mehr Bundesländer dazu übergehen, aufgrund des Beschlusses von Bund und Ländern aus der vergangenen Woche, ihre Maskenpflicht zu verschärfen. So müssen nun auch in Baden-Württemberg an zahlreichen Orten OP- oder FFP2-Masken getragen werden, wo zuvor die einfache Maske reichte. Kinder bis einschließlich 14 Jahre dürfen weiterhin Community-Masken tragen, Kinder bis einschließlich fünf Jahren bleiben von der Maskenpflicht ausgenommen.

Nicht mehr als 10 Prozent auf den Einkaufspreis

Damit sich weite Teile der Bevölkerung überhaupt mit dem täglichen Bedarf an OP- und FFP2-Masken ausstatten können, fordert der CDU-Politiker Wolfgang Reinhart, der die Landtagsfraktion in Baden-Württemberg führt, feste und vor allem niedrige Preise. Konkret appelliert er an Apotheker und Einzelhändler, FFP2-Masken für maximal einen Euro pro Exemplar zu verkaufen. Sollte dies aufgrund der Einkaufkonditionen nicht möglich sein, dürfe das Einmalprodukt wenigstens „nicht teurer als 10 Prozent des Einkaufspreises“ sein – gemeint ist wohl, dass der Aufschlag auf den Einkaufspreis nicht höher als 10 Prozent sein dürfe. Reinhart hält Preise von vier bis sechs Euro für zu hoch.

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„Es darf nicht sein, dass Menschen vom Alltagsleben ausgeschlossen werden, weil sie kein Geld für die teuren Masken haben, die zum Teil aber nun in bestimmten Bereichen Pflicht sind“, so Reinhart. Er befürchtet, dass Menschen, die sowieso schon unter den Kontakteinschränkungen im Corona-Lockdown leiden, auf diese Weise noch mehr isoliert werden. „Die Preise für diese Masken sind für den Normalbürger teilweise einfach zu hoch.“

Als Vorbild-Nation hält er in dem Zusammenhang Österreich. Dort hätte es Bundeskanzler Sebastian Kurz geschafft, mit dem Einzelhandel zu vereinbaren, die Masken zum Selbstkostenpreis zu verkaufen. „Eine solche freiwillige Selbstverpflichtung wünsche ich mir auch für Deutschland“, so der CDU-Mann. Zwar könne man in Bussen und Bahnen und in den Läden auch billigere OP-Masken tragen, doch diese böten im Vergleich zu den FFP2-Masken weniger Schutz.


Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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8 Kommentare

Slimfast

von #Linksgrünversiffteapillendreherin am 26.01.2021 um 14:23 Uhr

Die Diäten sind auch zu hoch...

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Freie Marktwirtschaft!

von Thomas Eper am 26.01.2021 um 11:41 Uhr

Herr Reinhart, die Preise für FFP2-Masken bewegen sich überwiegend zw. 2,00 - 6,00 Euro. Übrigens, es gibt auch Qualitätsunterschiede.
Jeder kauft seine Masken wo er will. Keiner wird gezwungen.
Wo liegt das Problem?
An der freien Marktwirtschaft oder an der Wichtigtuerei mancher Politiker?

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AW: Freie Marktwirtschaft

von Conny am 26.01.2021 um 13:58 Uhr

Hallo Herr Eper, Sie sind bei apotheken adhoc aber ganz schön am Jammern über die freie Marktwirtschaft.

oder so?

von Kleiner Apotheker am 26.01.2021 um 10:54 Uhr

Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz beträgt 7 Prozent und gilt für den Grundbedarf.
Das wäre doch ein Anfang?

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Selbstverpflichtung der Preise fü rFFp2 -Masken

von Pille62 am 26.01.2021 um 8:51 Uhr

...diesen Einsatz wünschte ich mir für bezahlbaren Wohnraum,ausreichend Impfstoffen und damit meine ich nicht nur Covid.
Und könnte Herr Reinhart bitte mit dem Daimlerchef sprechen, das mein nächster SUV mit Vollausstattung bitte 19999,99 Euro kostet das passt besser zu meinem Einkommen.
Es ist deutlich erkennbar das im Politikbetrieb scheinbar nur noch Menschen mit Wahrnehmungsstörungen beschäfftigt sind.
Die Betonung liegt übrigens auf beschäfftigt!

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Kopfschütteln

von Karl Friedrich Müller am 25.01.2021 um 18:01 Uhr

Abitur am Wirtschaftsgymnasium, Studium u.a von Jura und Wirtschaftswissenschaften, Promotion.
Und dann so ein Stuss.
Dass sich Arme Masken nicht leisten können, ist nicht das Problem von Apotheken oder anderen Verkaufsstellen, sondern das des Staates.
Wie wird bei den Hartz4 Sätzen geknausert, den Leuten vorgerechnet, dass sie sich sehr wohl Masken leisten könnten´- man müsse ja sehen, dass man spart, weil man auf keine Veranstaltungen gehen könne. Und weitere unglaubliche Sprüche. Solche Leute können sich das sowieso nicht leisten, und müssen entscheiden, essen oder Maske. Pispers hat das als als Alternative auf den Punkt gebracht: Wohnen oder essen, er meinte die Rente.
Wo greift der Staat noch in Verkaufspreise ein? Nirgends? Warum dann dauernd bei Apotheken?
Arbeitet der Fraktionsführer für Hartz4? Ist doch ausreichend zum Lebensunterhalt? Neee - Politiker brauchen selbstverständlich noch viele Nebenjobs, um sich über Wasser zu halten.
Zahlt die Leute anständig. kein Lohndumping! Wir haben den größten Niedriglohnsektor Europas! Dank Schröder, der auch gleich dazu die Renten kaputt gemacht hat!
Wenn Leute in Not sind, unterstützt sie adäquat!
Renten rauf- Gewinne von Konzernen, Reichen, Aktionären usw mehr besteuern. Dann lässt sich alles finanzieren!
Hier wird versucht, die Verantwortung des Staates auf den Bürger abzuwälzen, zu ignorieren, zu negieren.
UNGLAUBLICH:

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AW: Kopfschütteln

von Karl Friedrich Müller am 25.01.2021 um 18:17 Uhr

was ist das Nächste? Wohnungen dürfen warm nur noch 100€ kosten? LOL.

AW: Kopfschütteln

von Michael Zeimke am 26.01.2021 um 8:49 Uhr

Ein Detail haben Sie vergessen. Zum Schluß bitte noch
19% Mehrwertsteuer, da sonst die grenzwertig gebildeten Abgeordneten keine Diäten mehr erhalten.

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