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Joint Venture von Phoenix und Noventi
Gesundheitsplattform „gesund.de“ startet im zweiten Quartal
gesund.de soll die Antwort auf Amazon sein
Laut Hermann Sommer, Vorstandsvorsitzender Noventi Health SE, soll gesund.de die Antwort des deutschen Gesundheitsmarktes auf Amazon sein: „Denn nur wir wollen mit gesund.de die ganzheitliche und flächendeckende Gesundheitsversorgung der Menschen – in der Stadt und auf dem Land – sicherstellen. Wir stehen für digitale Vernetzung, verbunden mit persönlicher Beratung und gesundheitlicher Versorgung vor Ort, ob durch Apotheken, Arztpraxen, Physiotherapeuten oder sonstige Leistungserbringer.“
„Das Besondere an diesem Gesundheitsökosystem ist die elektronische Gesundheitsakte als Nukleus für alle Leistungen rund um und für den Patienten. Denn nur die Patienten beziehungsweise Verbraucher entscheiden, wann sie wem ihre höchstpersönlichen Gesundheitsdaten freigeben möchten. Damit ist gesund.de das einzige vom Verbraucher zu 100 Prozent in Eigenverantwortung gesteuerte Gesundheitsökosystem. Der Mensch steht als Entscheider bei gesund.de im Mittelpunkt. Die Leistungserbringer als Gralshüter der persönlichen Gesundheitsversorgung und der deutsche Datenschutz bilden die Klammer. Das ist unser USP, auch in Abgrenzung zu ausländischen Versandhändlern“, sagte Sommer abschließend.
Pro AvO „unterstützt“ das neue Portal
Das neue Portal gesund.de wird zudem von Pro AvO, wo Noventi ebenfalls beteiligt ist, unterstützt. Wie diese Unterstützung beziehungsweise die weitere Zusammenarbeit von Noventi und Phoenix mit Pro Avo aussieht, geht aus der heutigen Pressemitteilung von Noventi nicht hervor.
Peter Menk, Geschäftsführer bei Pro AvO, erklärte dazu in einer Presseinformation vom heutigen Montag, dass Pro AvO den Start von „gesund.de“ begrüße. „Mit dem Start von gesund.de können die Apotheken sicher sein, dass die Gesundheitsplattform rechtzeitig zur Einführung des E-Rezeptes fertig sein und in den Markt gehen wird“, sagte Menk. Noch wichtiger sei jedoch, dass diese Plattform auch von den Patienten und Kunden der Apotheken vor Ort tatsächlich im Alltag genutzt werden wird – weil sie Mehrwerte biete, so Menk.
Im Juli 2020 hatte die Initiative Pro AvO bekannt gegeben, dass man „Feuer mit Feuer“ bekämpfen wolle – denn durch die rasant fortschreitende Digitalisierung des Gesundheitswesens, die anstehende Einführung des E-Rezepts und die Pläne Amazons fürchteten viele Apothekeninhaber in Deutschland, dass ihnen Versandhändler und digitale Plattformen Kunden abwerben könnten. Mit einer eigenen starken Plattform sollten sich die Präsenzapotheken dagegen rüsten. Der Zusammenschluss aus Noventi, Sanacorp, Gehe, BD Rowa und Wort & Bild Verlag stellte dazu eine Apothekenplattform vor, die explizit die Vor-Ort-Apotheken adressierte. „Apora“ hieß das Projekt, das den Kunden „schnell und einfach“ den Zugang zu seinem Medikament garantieren sollte. Gelauncht werden sollte es ursprünglich im Juni 2020. Diese Pläne wurde allerdings wieder verworfen, weil man den Pharmagroßhändler und Softwareanbieter Phoenix mit ins Boot holte. Mit dem neuen Partner Phoenix sollte nicht mehr nur eine Apothekenplattform entstehen, sondern ein komplettes Gesundheitsökosystem. Mit der Gesundheitsplattform „gesund.de“ haben aber offenbar nun Noventi und Phoenix den Plan, ein bundesweites „Gesundheitsökosystem“ zu schaffen, ohne wirkliche Beteiligung der anderen Partner umgesetzt.
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