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Bundesregierung
Keine weitere Finanzierung von Schutzmasken angedacht
Wo bislang eine Alltagsmaske reichte, wird nun die medizinische Maske Pflicht. FFP2- und vergleichbare Masken sind jedoch teuer – für die Bundesregierung ist die weitere finanzielle Unterstützung Bedürftiger für die Anschaffung aber (noch) kein Thema, wie Kanzlerin Angela Merkel heute erklärte. Bereits gestern hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die verschärfte Maskenpflicht verteidigt – ebenso die sechs Euro, die Apotheken vom Staat pro Maske für die Abgabe an Risikopatienten erhalten.
Bund und Länder haben es am vergangenen Dienstagabend beschlossen: Im öffentlichen Nah- und Personenverkehr, in Geschäften, an Arbeitsplätzen ohne ausreichenden Abstand und im Gottesdienst ist das Tragen einer „medizinischen Maske“ (sogenannte OP-Masken oder auch Masken der Standards KN95/N95 oder FFP2) künftig Pflicht. Für Personal im Altenheim gilt FFP2-Maskenpflicht.
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Bund-Länder-Beschlüsse
Abschied von der Alltagsmaske
Eine finanzielle Unterstützung für Bedürftige zur Anschaffung von FFP2-Masken ist für die Bundesregierung bisher jedoch kein Thema. Sollten die Einschränkungen aber noch lange anhalten, müsse man „natürlich auch darüber nachdenken, ob wir an der Stelle nochmal helfen müssen“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am heutigen Donnerstag in Berlin vor Journalisten. Noch sei das aber nicht diskutiert worden. „Wenn das jetzt über Wochen geht mit der Medizinische-Masken-Pflicht wird das sicherlich ein Thema auch der Diskussion bleiben“, betonte Merkel.
Bisher versorgt die Bundesregierung über den Winter gut 34 Millionen Menschen, darunter alle über 60-Jährigen, über in Apotheken einzulösende Gutscheine mit FFP2- und vergleichbaren Masken. Lediglich 2 Euro Eigenbeteiligung pro sechs Masken fallen für Risikopatienten an. Doch nach dem jüngsten Bund-Länder-Beschluss wird sich die Nachfrage nach den als besonders gut schützenden Masken weiter erhöhen – dabei steht mit den OP-Masken allerdings eine günstigere Alternative zu den FFP2-Masken zur Verfügung.
Spahn: OP-Masken machen „enormen Unterschied“
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betonte gestern, dass die Verwendung von medizinischen Schutzmasken – explizit auch von OP-Masken – in bestimmten Situationen einen „enormen Unterschied“ im Vergleich zur Alltagsmaske mache. Das hätten Hygieniker und Mediziner in ihren Stellungnahmen unter Verweis auf Studien bestätigt. Das sei auch der Hauptgrund für die Entscheidung von Bund und Ländern gewesen. Dass OP-Masken auch deutlich verfügbarer und günstiger seien als FFP2-Masken, sei dabei ein „positiver Nebeneffekt“, so Spahn.
Versorgungsengpässe für medizinische Masken sind dem Minister derzeit nicht bekannt. Zwar könne es vereinzelt lokal und zeitlich begrenzt zu Problemen kommen – doch langanhaltende Schwierigkeiten sieht er nicht.
6 Euro – eine bewusste Wahl
Vor dem Hintergrund der vielfach befürchteten Preisanstiege für Masken verteidigte Spahn überdies die 6 Euro, die Apotheken für eine Maske erhalten, die sie auf Grundlage eines Berechtigungsscheins an Risikopatienten ausgeben. Dieser Pauschalbetrag umfasse unter anderem die Mehrwertsteuer, den Vertrieb, den Einkauf, die Beratung und den Großhandelsanteil, erklärte er. Man habe diesen Preis bewusst so gewählt, damit sichergestellt sei, „dass es für die Voucher dann auch FFP2-Masken gibt“. Mit dieser Größenordnung habe man vorausschauend entschieden, wie die derzeitige Entwicklung bei den Preisen zeige.
4 Kommentare
FFP2 Masken
von Heike Dören am 26.01.2021 um 16:10 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: FFP2 Masken
von Rickert Bernd am 28.01.2021 um 15:08 Uhr
Maskenaktion der Bundesregierung
von Bianca Böhm am 22.01.2021 um 18:19 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Maskenaktion der Bundesregierung
von Ilker Iskin am 24.01.2021 um 9:04 Uhr
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