Interimsanalyse von BLAZE-1
BLAZE-1 ist eine noch andauernde randomisierte, Placebo-kontrollierte Studie, die Mitte Juni 2020 begonnen wurde und deren Zwischenauswertung im September erfolgte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten 452 ambulante Patienten mit nachgewiesener COVID-19-Infektion, die mild bis moderat ausgeprägt war, eine einmalige Infusion von Bamlanivimab in drei unterschiedlichen Dosierungen (700 mg, 2.800 mg, 7.000 mg) oder eine Placebo-Infusion erhalten. Knapp 70 Prozent der Probanden wiesen Risikofaktoren (65 Jahre oder älter, BMI > 35) für einen schweren Verlauf der Infektion auf.
Der primäre Endpunkt war die Änderung der Viruslast bis zum elften Tag nach der Infusion. Diese ging nur unter der 2.800-mg-Dosis schneller zurück als in der Placebo-Gruppe; ein eindeutiger klinischer Vorteil zeigte sich aber nicht. Dieser manifestierte sich erst bei einem sekundären Endpunkt, nämlich bei dem Anteil der Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung hospitalisiert wurden oder in einer Notaufnahme eines Krankenhauses behandelt werden mussten. Das war im Zeitraum von 28 Tagen bei 1,6 Prozent der Patienten der Bamlanivimab-Gruppe und 6,3 Prozent der mit Placebo behandelten Patienten der Fall. Bei Risikopatienten (65 Jahre oder älter, BMI > 35) lag dieser Anteil bei 4 Prozent in der Verum- und bei 15 Prozent in der Placebo-Gruppe. Unerwünschte Wirkungen traten in der Bamlanivimab-Gruppe und in der Placebo-Gruppe ungefähr gleich häufig auf.
Als potenzielle Nebenwirkungen von Bamlanivimab werden anaphylaktische und infusionsbedingte Reaktionen sowie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schwindel, Kopfschmerzen und Juckreiz aufgeführt. Die Studie wird fortgeführt; geplant sind rund 1.200 Teilnehmer. Auch das Unternehmen Regeneron hat für seinen Antikörpercocktail REGN-CoV2, bestehend aus zwei Antikörpern, die Notfallzulassung beantragt.
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