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Corona-Impfstoff von Astra Zeneca
AZD1222 erzeugt robuste Immunität auch bei Senioren
Der Corona-Impfstoff von AstraZeneca scheint auch bei älteren Menschen eine robuste Immunität zu erzeugen und tendenziell verträglicher zu sein als bei Jüngeren, zu diesem Fazit kommen Wissenschaftler bei einer Zwischenauswertung von ChAdOx1 nCoV-19 (AZD1222) in „The Lancet“. Dies ist in zwei Punkten interessant: Denn ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko für schwere und tödliche COVID-19-Verläufe, jedoch reagiert ihr Immunsystem aufgrund von Immunoseneszenz meist schlechter auf eine Impfung als das von jüngeren Menschen.
Wie gut wirken die Corona-Impfstoffe? Diese Frage ist derzeit von enormer Brisanz, Ergebnisse zur Impfeffektivität der am weitesten fortgeschrittenen Impfstoffkandidaten – BNT162b2 von Biontech/Pfizer, mRNA-1273 von Moderna und AZD1222 von AstraZeneca – erwartet die Welt mit Spannung und verfolgt sie mit enormen Interessen. Nachdem Biontech/Pfizer und Moderna in diesen Tagen mit Wirksamkeiten von 95 und 94,5 Prozent zu ihren Vakzinen vorgelegt haben, gibt es nun auch eine Auswertung von Phase-II-Daten der randomisierten, einfach verblindeten Phase-II/III-Studie (COV002) der Astra-Zeneca-Vakzine ChAdOx1 nCoV-19, auch bekannt unter AZD1222. Wissenschaftler um Maheshi N. Ramasamy von der Universität Oxford veröffentlichten diese Daten im Fachjournal „The Lancet“ – „Safety and immunogenicity of ChAdOx1 nCoV-19 vaccine administered in a prime-boost regimen in young and old adults (COV002): a single-blind, randomised, controlled, phase 2/3 trial“. Es ist bereits die fünfte veröffentlichte klinische Studie eines SARS-CoV-2-Impfstoffs, der an älteren Menschen geprüft wird. Es handelt sich um vorläufige Ergebnisse, die EMA prüft AZD1222 bereits in einem Rolling-Review-Verfahren. Die Studie läuft noch und ist bei ClinicalTrials unter NCT04400838 registriert.
Der Impfstoff von AstraZeneca basiert auf einem Schimpansen-Adenovirus, in das das Gen für das SARS-CoV-2-Spike-Protein integriert wurde. (Die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna setzen auf mRNA, wie auch die Curevac-Vakzine CVnCoV. Allerdings befindet sich Letzterer noch nicht in Phase III.)
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Die Wissenschaftler werteten Daten von 552 Patienten aus (560 waren eingeschlossen), die altersspezifisch in Subgruppen aufgeteilt worden waren. Sie hatten entweder eine Dosis ChAdOx1 nCoV-19 oder einen Kontrollimpfstoff – die quadrivalente Meningokokken-Vakzine MenACWY – erhalten.
- 18 bis 55 Jahre: 100 Teilnehmer erhielten ChAdOx1 nCoV-19 und 60 Teilnehmer MenACWY, zwei Dosen im Abstand von 28 Tagen
- 56 bis 69 Jahre: 120 Teilnehmer erhielten ChAdOx1 nCoV-19 und 40 Teilnehmer MenACWY, je entweder eine nur Dosis oder zwei Dosen im Abstand von 28 Tagen
- 70 Jahre und älter: 200 Teilnehmer erhielten ChAdOx1 nCoV-19 und 40 MenACWY, je entweder nur eine Dosis oder zwei Dosen im Abstand von 28 Tagen
Sicherheit und Immunantwort von AZD1222
Die Probanden durften an keinen schweren oder nicht-kontrollierten Erkrankungen leiden, bei ab 65-Jährigen durfte zudem kein hoher Gebrechlichkeitsgrad vorliegen. Der Gebrechlichkeitsgrad beschreibt den Gesundheitszustand älterer Menschen und berücksichtigt Alterung und Anfälligkeit für schwere Ereignisse.
Ziel der Studie war, die Sicherheit des Corona-Impfstoffes und dessen humorale und zelluläre Immunogenität bei einem Ein-Dosen-Schema und einem Zwei-Dosen-Schema bei Erwachsenen über 55 Jahren zu untersuchen. Als koprimäre Endpunkte definierten die Wissenschaftler die Wirksamkeit von ChAdOx1 nCoV-19 nun jedoch gemessen an der Anzahl der virologisch bestätigten und symptomatischen COVID-19-Fälle sowie die Sicherheit der Vakzine, was am Auftreten schwerer unerwünschter Ereignisse gemessen wurde.
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