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Beratungsquickie
Wie bekommt man „Maskne“ in den Griff?
Zugegeben: Die Idee, die Wörter Maske und Akne zu kombinieren, um Hautreizungen hinter dem Mund-Nasen-Schutz einen (angepasst an die nie dagewesene Weltsituation) modernistischen Ton zu verleihen, stammt nicht aus der medizinischen Fachpresse. Nichtsdestotrotz verbirgt sich dahinter kein rein kosmetisches Problem, sondern häufig eine Verschlechterung einer bereits bestehenden Hauterkrankung. Vor allem Personen mit Akne in der Vorgeschichte sollten die folgenden neun Punkte beherzigen – für eine „reine“ Haut, wenn auch versteckt hinter einer Maske.
Das Tragen einer Maske, derzeit eine der wichtigsten Säulen im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus SARS-CoV-2, kann die Gesichtshaut ganz schön strapazieren. Empfindliche Haut neigt mehr als sonst zu Rötungen und Irritationen. Trockene Haut wird noch trockener. Fettige Haut ist vermehrt von Pickeln und Unreinheiten geplagt. Insbesondere Akne-Patienten berichten von einer Verschlechterung des Hautbildes. Die Amerikanische Akademie für Dermatologie (AAD) hat Tipps zusammengetragen, die vor „Maskne“ schützen sollen. Doch nicht mit allen Empfehlungen sind deutsche Hautärzte einverstanden.
1. Mehrmals täglich das Gesicht waschen
Die AAD empfiehlt, morgens und abends sowie nach starkem Schwitzen das Gesicht mit lauwarmem Wasser und sanften Reinigungsmitteln ohne Alkohol zu waschen. Dass dies nur mit den Fingerspitzen erfolgen soll, findet Professor Dr. med. Peter Elsner, Universitätsklinikum Jena, von der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG), aber übertrieben: „Das Waschen des Gesichtes mit der ganzen Hand oder einem weichen Tuch ist dermatologisch unproblematisch.“ Selbstverständlich müssen vorher die Hände sorgfältig gewaschen werden.
2. Die Gesichtshaut pflegen
Wenn die Haut nach dem Waschen trocken ist oder juckt, sollte eine nicht-komedogene Feuchtigkeitscreme aufgetragen werden. Für fett-feuchte Haut eignen sich leichte Formulierungen wie O/W-Emulsionen, Hydrodispersionsgele oder reine Hydrogele. Hier empfiehlt die AAD explizit Präparate mit Ceramiden, Hyaluronsäure oder Dimethicone. Für diese Inhaltsstoffe gibt es nach Prof. Elsner jedoch keine wissenschaftliche Begründung. „Es sollten Produkte verwendet werden, die für eine Verwendung im Gesicht ausgelobt sind und idealerweise dermatologisch auf Hautverträglichkeit getestet sind.“ Vehement widerspricht der deutsche Experte dagegen der Empfehlung der AAD, vor dem Schlafengehen Vaseline auf raue, gereizte Hautstellen aufzutragen: „Vaseline ist zwar billig, aber kosmetisch unangenehm und kann eine Akne verschlechtern.“
3. Die passende Maske finden
Hautunreinheiten entstehen überall dort, wo die Maske auf der Haut aufliegt und Druck ausübt, also vor allem auf der Nase, am Kinn und an den Wangen. Dies wird insbesondere beim längeren Tragen von dicht abschließenden FFP-2- und FFP-3-Masken relevant. Bei Community-Masken sind die oft dicken, möglicherweise schadstoffbelasteten Stoffe mit rauer Oberfläche problematisch, da sie Hautreizungen verursachen können. Um Problemen vorzubeugen, sollte die Maske eine enge, aber bequeme Passform haben und aus einem atmungsaktiven Gewebe (z. B. Baumwolle) gefertigt sein. Synthetische Stoffe wie Nylon oder Polyester können Akne-Ausbrüche begünstigen. Ideal wäre es nach Ansicht von Prof. Elsner, wenn Produkte auf ihre Verträglichkeit speziell beim Maskentragen geprüft würden. „Dies ist meines Wissens nicht geschehen.“
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