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Den Menschen in Europa soll der vielversprechende Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer schnell nach einer Zulassung zur Verfügung stehen. „Die Verhandlungen mit der Pharmaindustrie sind abgeschlossen“, bestätigten Kommissionskreise am Dienstag in Brüssel. „Der Vertrag ist in trockenen Tüchern.“ Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.
Die Europäische Kommission und die Pharmahersteller Biontech und Pfizer haben sich offenbar auf einen Deal für den Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus geeinigt, den die beiden Unternehmen derzeit produzieren. Das meldet die Deutsche Presse-Agentur. Biontech und Pfizer hatten am gestrigen Montag bekannt gegeben, dass ihr Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz vor COVID-19 biete. Eine Zulassung, zunächst in den USA, soll frühestens kommende Woche beantragt werden.
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Und auch Europa will den Impfstoff so bald wie möglich nutzen können. Nach dem Vertragsabschluss der Kommission mit den Pharmaunternehmen haben alle 27 EU-Länder gleichzeitig Zugriff auf erste Lieferungen. Sie sollen nach Bevölkerungsstärke verteilt werden. Deutschland hat einen Anteil von rund
19 Prozent.
Deutschland möchte bis zu 100 Millionen Dosen erhalten. Damit sei die Bundesregierung in den Gesprächen in der EU angetreten, teilte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am heutigen Dienstag in Berlin mit. Für eine Immunisierung sollen zwei Impfdosen pro Person nötig sein. Der CSU-Europapolitiker Manfred Weber hatte kurz zuvor im Fernsehsender Phoenix gesagt: „Die Verträge werden in den nächsten Stunden unterschrieben und dann auch durch die Kommissionsbeschlüsse morgen rechtlich verankert werden.“
Monatelange Verhandlungen
Die EU-Kommission verhandelt seit Monaten mit Biontech und Pfizer. Nach Vorgesprächen hatte die Behörde schon im September erklärt, sie wolle bis zu
300 Millionen Impfstoffdosen der Hersteller beziehen. Ein Rahmenvertrag war aber noch nicht zustande gekommen – anders als bei drei anderen Impfstoffherstellern.
Spahn erwartet einen zügigen Zulassungsprozess. So würden nicht wie üblich erst alle Daten gesammelt und dann nach Ende der Zulassungsstudie bei den Behörden eingereicht. Diesmal laufe das in direktem Austausch. Sowohl eine Zulassung in den USA als auch eine in Europa würden sehr zügig geschehen. Spahn versicherte: „Die Anforderungen, die wir stellen (...), sind nicht irgendwie abgesenkt oder geändert.“
Keine Alleingänge
Deutschland als attraktiver Pharmamarkt hätte wie andere große EU-Staaten mit den Unternehmen auch alleine einen Vertrag schließen können, sagte Spahn. Doch mit Frankreich, Italien und den Niederlanden habe man sehr stark dafür geworben, dass dies die Kommission für alle EU-Staaten macht. Denn sonst hätten kleinere Staaten das Nachsehen gehabt. „Das ist manchmal etwas mühsamer, aber am Ende, wenn wir zusammenstehen, sind wir zusammen stärker.“ Als deutscher Gesundheitsminister könnte er der Bevölkerung nicht erklären, wenn andere Länder einen in Deutschland entwickelten Impfstoff früher erhielten, betonte Spahn zugleich erneut.
Weber sagte: „Die Verträge müssen fachlich, sachlich, rechtlich ordentlich abgeschlossen werden“. Es habe am Schluss noch Diskussion darüber gegeben, dass Pfizer auch das Haftungsrecht Europas zu respektieren habe. Europa habe mit einer Stimme gesprochen, gegenüber dem US-Konzern Pfizer habe man so stärker auftreten können.
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