PwC-Studie

Anteil weiblicher Führungskräfte in der Gesundheitswirtschaft sinkt

Berlin - 27.10.2020, 07:00 Uhr

Laut einer gestern veröffentlichten Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC ist der Anteil weiblicher Führungskräfte in Ministerien und Behörden seit 2015 besonders stark gesunken. (p / Foto: imago images / Jürgen Ritter)

Laut einer gestern veröffentlichten Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC ist der Anteil weiblicher Führungskräfte in Ministerien und Behörden seit 2015 besonders stark gesunken. (p / Foto: imago images / Jürgen Ritter)


Gegenläufiger Trend in der Pharmaindustrie

Nur vereinzelt verzeichnet die Studie auch positive Trends im Hinblick auf die Karrierechancen von Frauen: Auf Vorstandsebene der Pharmaindustrie hat sich der Anteil von Frauen von gerade einmal 5 Prozent im Jahr 2015 auf aktuell 21 Prozent erhöht und damit mehr als vervierfacht. Im Topmanagement dieser Branche sind Frauen heute zu 20 Prozent (2015: 15 Prozent) vertreten. Einen Grund dafür sieht Sevilay Huesman-Koecke in der Tatsache, dass in der mittleren Führungsebene von Pharmaunternehmen Frauen mehr als die Hälfte ausmachen (55 Prozent): „Das zeigt, dass die Förderung im mittleren Management ansetzen muss. Wenn der Frauenanteil hier stimmt, gibt es für Spitzenpositionen auch genügend qualifizierte Bewerberinnen."

Ost-West-Gefälle im Krankenhaussektor

In Krankenhäusern und Rehakliniken liegt der Anteil von Frauen auf mittlerer Führungsebene immerhin bei 49 Prozent. In den oberen Führungsetagen gibt es dort aber signifikante Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Sind in Ländern wie Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen Frauen als Chefinnen mit guten 42 bis 44 Prozent vertreten, liegt dieser Anteil in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz bei nur 30 Prozent.

Innerhalb von Unternehmen fehlt es nach Einschätzung der Expertin noch zu oft an einer professionellen Personalentwicklung, die Frauen als Führungskräfte genauso fördert wie Männer. „Wir sehen immer wieder, dass Männer in Führungspositionen auch Männer auf ihrer Karrierelaufbahn fördern. Dabei ist es nicht nur für die Diversität, sondern auch für den Erfolg eines Unternehmens wichtig, dass unabhängig von Geschlechtern echtes Talent gefördert wird.”



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