Schwere Nierenprobleme beim Fetus

FDA rät von NSAR in der zweiten Schwangerschaftshälfte ab

Stuttgart - 19.10.2020, 10:45 Uhr

NSAR sollten in der zweiten Schwangerschaftshälfte nicht eingenommen werden, rät die FDA. Der Grund: Es drohen schwere Nierenschäden beim ungeborenen Kind. (x / Foto: Andrey Popov / stock.adobe.com)

NSAR sollten in der zweiten Schwangerschaftshälfte nicht eingenommen werden, rät die FDA. Der Grund: Es drohen schwere Nierenschäden beim ungeborenen Kind. (x / Foto: Andrey Popov / stock.adobe.com)


Nicht für niedrig dosiertes ASS und für NSAR am Auge

Die FDA betont ausdrücklich, dass die neuen Empfehlungen keine Gültigkeit für niedrig dosiertes ASS (81 mg) haben. Zur Erklärung: In den Vereinigten Staaten werden zur Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen typischerweise 81 mg ASS („Low-Dose“) oder 325 mg ASS eingesetzt. Niedrig dosiertes ASS könne für einige Frauen während der Schwangerschaft eine wichtige Behandlung sein und sollte unter Anweisung von medizinischem Fachpersonal eingenommen werden, so die FDA. Auch für NSAR zur Anwendung am Auge gelten die neuen Empfehlungen und Warnhinweise nicht. Die FDA ergänzte diesen Hinweis am 16. Oktober 2020 in ihrer ursprünglich am 15. Oktober veröffentlichten Mitteilung zur Arzneimittelsicherheit.

Was ändert sich?

Die FDA will nun die „OTC Drug Facts Label“, die OTC-Etiketten, für NSAR zur Anwendung bei Erwachsenen aktualisiert sehen. Derzeit warnen sie bereits vor einer Einnahme von NSAR während der letzten drei Monate der Schwangerschaft (vorzeitiger Verschluss des Ductus arteriosus) und raten schwangeren und stillenden Frauen, vor Einnahme dieser Arzneimittel einen Arzt zu fragen. Für verschreibungspflichtige NSAR verlangt die FDA Änderungen der Fachinformation („Prescribing Information“) mit der Empfehlung, die Einnahme von NSAR ab der 20. Schwangerschaftswoche zu vermeiden. Aktuell empfehlen die Fach- und Gebrauchsinformationen dies erst ab der 30. Schwangerschaftswoche. Sollte jedoch ein Arzt die Einnahme von NSAR zwischen der 20. und 30. Schwangerschaftswoche für notwendig erachten, sollte die Einnahme auf die niedrigste wirksame Dosis und die kürzest mögliche Dauer beschränkt werden.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Produktinformationen werden EU-weit angepasst

Neue Regeln für NSAR in der Schwangerschaft

Auch von topischen Schmerzgelen besser abraten

Wenn schon NSAR in der Schwangerschaft, dann lokal auf der Haut?

Aktualisierung der Fach- und Gebrauchsinformationen

Flurbiprofen und Co. – Vorsicht bei Schwangerschaft und Infektionen

Welche Analgetika eingesetzt werden können und worauf verzichtet werden muss

Was geht in der Schwangerschaft?

Wie sich Schmerzlinderung in der Schwangerschaft auf das Baby auswirkt

OTC-Analgetika mit Folgen?

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.