Schwere Nierenprobleme beim Fetus

FDA rät von NSAR in der zweiten Schwangerschaftshälfte ab

Stuttgart - 19.10.2020, 10:45 Uhr

NSAR sollten in der zweiten Schwangerschaftshälfte nicht eingenommen werden, rät die FDA. Der Grund: Es drohen schwere Nierenschäden beim ungeborenen Kind. (x / Foto: Andrey Popov / stock.adobe.com)

NSAR sollten in der zweiten Schwangerschaftshälfte nicht eingenommen werden, rät die FDA. Der Grund: Es drohen schwere Nierenschäden beim ungeborenen Kind. (x / Foto: Andrey Popov / stock.adobe.com)


Was fand die FDA?

Von den 35 Fällen mit niedrigem Fruchtwasserspiegel oder Nierenproblemen, die die FDA bis 2017 erreichten, waren alle schwerwiegend. Zwei Neugeboren, die starben, litten an Nierenversagen, zudem bestätigten sich ein niedriger Fruchtwasserspiegel und die mütterliche Einnahme von NSAR während der Schwangerschaft. Die FDA berichtet über drei weitere verstorbene Neugeborene mit Nierenversagen, auch hier hatten die Mütter NSAR während der Schwangerschaft eingenommen, allerdings sei nicht bestätigt, ob ein niedriger Fruchtwasserspiegel vorlag.

In elf Fällen, in denen während der Schwangerschaft niedrige Fruchtwasserspiegel festgestellt wurden, normalisierte sich das Flüssigkeitsvolumen der Fruchtblase wieder, nachdem die NSAR abgesetzt wurden. Der FDA zufolge wurden niedrige Fruchtwasserspiegel bereits in der 20. Schwangerschaftswoche beobachtet.

Die Informationen aus den an die FDA gemeldeten Fällen entsprechen den Publikationen in der medizinischen Literatur: Bei unterschiedlich langer Einnahme der NSAR traten niedrige Fruchtwasserspiegel über einen Zeitraum von 48 Stunden bis hin zu mehreren Wochen auf. In den meisten Fällen war der Zustand innerhalb von drei bis sechs Tagen nach Absetzen der NSAR reversibel, das Problem trat jedoch in vielen Berichten dann wieder auf, wenn die NSAR-Einnahme wieder begonnen wurde.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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