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Mögliche Übernahmen
Wer bedient sich am AvP-Tafelsilber?
Die Konzerngruppe des Apothekenrechenzentrums AvP ist insolvent. In den vergangenen Wochen erreichten entsprechende Anträge das zuständige Amtsgericht in Düsseldorf. Anfang Dezember wird voraussichtlich das erste Insolvenzverfahren eröffnet. Bis dahin könnten Geschäftszweige und Mitarbeiter neue Eigentümer beziehungsweise Arbeitgeber finden. DAZ.online beleuchtet mögliche Kandidaten. Das ARZ Haan prescht derweil vor: Man wolle mit sofortiger Wirkung die Rezeptverarbeitung von Sanitätshäusern und sonstigen Gesundheitsdienstleistern übernehmen, heißt es.
Im DAZ-Live-Talk am Mittwoch in der vergangenen Woche bestätigte der vorläufige Insolvenzverwalter des Apothekenrechenzentrums AvP, Dr. Jan-Philipp Hoos, dass es in der Branche bereits Interessenten gebe, die Teile des angeschlagenen Konzerns übernehmen würden. Stand heute sind vier Insolvenzbekanntmachungen veröffentlicht: Diese betreffen die AvP Deutschland GmbH, die AvP Dienstleistung GmbH, die Dialog im Gesundheitswesen GmbH sowie die Muttergesellschaft, die AvP Service AG.
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Hoos und der von der Bankenaufsicht BaFin eingesetzte Geschäftsleiter für die AvP Deutschland GmbH Ralf R. Bauer versuchen aktuell das Unternehmen am Laufen zu halten. Dafür müssen Kompromisse eingegangen werden: In der ersten und bisher einzigen öffentlichen Mitteilung verkündeten Hoos und Bauer letzte Woche, dass das Abrechnungsgeschäft mit den Offizinapotheken eingestellt werde – das mit Krankenhausapotheken laufe dagegen weiter. Darüber hinaus finden nach Informationen von DAZ.online derzeit Bieterverfahren für die Übernahme von AvP-Geschäftszweigen statt. Zu den Interessenten zählen natürlich die anderen Apothekenrechenzentren, aber auch weitere, solvente Unternehmen aus der Apothekenbranche wurden bereits kontaktiert.
Im DAZ-Live-Talk skizzierte der Insolvenzrechtler Dr. Rainer Eckert, der zahlreiche Mandanten in diesem Fall vertritt, wie die AvP-Konzerngruppe aufgebaut ist und welche Unternehmenszweige existieren, die zum Teil veräußert werden könnten.
Dass sich die Wettbewerber nun um die Übernahme des klassischen Abrechnungsgeschäftes gewissermaßen schlagen, ist unwahrscheinlich. Das Abrechnungsgeschäft mit den Offizinapotheken liegt durch die Kündigungen der letzten Wochen ohnehin brach – die anderen Rechenzentren freuen sich über mehrere Tausend Neukunden. Doch die weiteren Geschäftsfelder mit Kranken- und Sanitätshäusern sowie sonstigen Gesundheitsdienstleistern könnten für den einen oder anderen Anbieter durchaus lukrativ sein.
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