Ergebnisse der DAZ.online-Umfrage

Ausbildungswille der Apotheken ungebrochen

Berlin - 25.08.2020, 09:15 Uhr

Was bedeutet die Coronakrise für die Ausbildungssituation in den Apotheken? Das wollte DAZ.online von Ihnen wissen. (c / Foto: Schelbert)

Was bedeutet die Coronakrise für die Ausbildungssituation in den Apotheken? Das wollte DAZ.online von Ihnen wissen. (c / Foto: Schelbert)


Wegen der aktuell grassierenden Coronavirus-Pandemie fahren viele Betriebe in Deutschland ihre Ausbildungskapazitäten herunter. Trifft das auch auf die Apotheken zu, die doch gemeinhin als sehr engagiert gelten, wenn es um den Nachwuchs geht? Könnte die Krise gar den bestehenden Personalmangel im Apothekensektor verschärfen? Jetzt liegen die Ergebnisse der DAZ.online-Umfrage vor.

Die Präsenzapotheken in Deutschland gelten als besonders ausbildungsfreudig. Schaffen sie es, diese Tugend auch während der Coronavirus-Pandemie beizubehalten, während viele andere Betriebe ihre Ausbildungsaktivitäten herunterfahren oder einstellen? Das wollte DAZ.online von seinen Lesern wissen.

In einer nicht repräsentativen Umfrage gaben knapp drei von vier Teilnehmern (73 Prozent, n=126) an, in gleichem Maße oder sogar mehr auszubilden als in den vergangenen Jahren. Nur 8 Prozent bilden demnach weniger aus als üblich, etwa jeder fünfte Betrieb (19 Prozent) beschäftigt derzeit gar keinen Apothekennachwuchs.

Was die Zahl der Bewerber angeht, zeichnen sich leichte Verschiebungen ab: So erhält aktuell etwa jede vierte Apotheke (25 Prozent, n=108) offenbar gar keine Zuschriften. Bei weniger als der Hälfte (45 Prozent) melden sich Ausbildungswillige in gleichem Maße wie gewohnt. Rund 16 Prozent berichten von einer gestiegenen Zahl an Interessenten, etwa 14 Prozent gaben an, es seien weniger als in den vergangenen Jahren.

Die Ankündigung von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), Betriebe mit einer Prämie zu belohnen, die ihre Ausbildungszahlen stabil halten oder sogar hochfahren, motiviert etwa mehr als jede vierte Apotheke (27 Prozent), weitere Ausbildungsplätze zu schaffen. Ein Drittel (34 Prozent) gab an, bereits alle Stellen besetzt zu haben. Die restlichen 39 Prozent lässt der Bonus kalt: Sie planen trotz Prämie nicht, weitere Praktikanten, Famulanten oder Auszubildende einzustellen.

Sorgen bereitet die Situation vielen Apothekenmitarbeitern dennoch: Etwa 60 Prozent (n=113) der Umfrageteilnehmer fürchten, dass die Coronakrise den bestehenden Fachkräftemangel weiter verschärfen wird. Jeder Fünfte (20 Prozent) zeigte sich dagegen optimistisch, dass ein solches Szenario nicht eintreten wird. Die übrigen 20 Prozent gaben an, die Folgen der Pandemie für den Apotheken-Arbeitsmarkt nicht einschätzen zu können.


Christina Müller, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (cm)
redaktion@daz.online


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