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EU-Kommission und Gilead schließen Vertrag
Ab August: Remdesivir für 30.000 Europäer
Dass sich die EU – ebenso wie die USA – den Zugang zum bisher einzigen (bedingt) gegen COVID-19 zugelassenen Arzneimittel sichern will, war schon Anfang Juli bekannt. Jetzt hat die Europäische Kommission mit dem Pharmaunternehmen Gilead einen Vertrag unterzeichnet, „der ihr die Lieferung von Behandlungsdosen von Veklury (Markenname von Remdesivir) sichert“. Bislang ist es in Deutschland trotz Zulassung gar nicht so einfach, an Remdesivir heranzukommen.
Seit Kurzem ist Remdesivir bedingt zugelassen. Weil die Verteilung aber von der STAKOB (Ständiger Arbeitskreis der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger) zunächst zentral für ausgewählte Kliniken gesteuert wurde und Remdesivir sonst nur im Rahmen eines Härtefallprogramms oder von klinischen Studien zum Einsatz kam, kommen die meisten Apotheker mit Remdesivir nicht in Berührung. DAZ.online berichtete darüber.
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Auch eine Bevorratung für eine mögliche zweite Welle schien bislang unwahrscheinlich zu sein: „Eine Bevorratung ist momentan nicht möglich. Die Zuteilung von Remdesivir soll nur den unmittelbaren Bedarf decken und hängt vom weltweiten Zulassungsstatus von Remdesivir und der allgemeinen epidemiologischen Entwicklung der COVID-19-Pandemie ab“, sagte Remdesivir-Hersteller Gilead Mitte Juli.
Dennoch: Dass sich nach den USA auch die EU ausreichende Mengen an Remdesivir sichern will, war bereits bekannt. Am heutigen Mittwoch teilt die Europäische Kommission nun mit, der EU den Zugang zu Remdesivir für die Behandlung von Patienten mit COVID-19 gesichert zu haben. In der Mitteilung der Kommission heißt es wörtlich:
Mit Koordinierung und Unterstützung durch die Kommission erhalten die Mitgliedstaaten sowie das Vereinigte Königreich zur Deckung des dringenden Bedarfs bereits Anfang August die ersten Chargen von Veklury“
Die Summe des Vertrags mit dem Remdesivir-Hersteller Gilead belaufe sich auf insgesamt 63 Millionen Euro und werde aus dem „Soforthilfeinstrument“ der Kommission finanziert. Damit sei dafür gesorgt, dass rund 30.000 Patientinnen und Patienten mit schweren COVID-19-Symptomen behandelt werden können.
Zur Einordnung: Anfang Juli hatte die dpa gemeldet, dass die US-Regierung durch eine Vereinbarung mit Gilead „praktisch die gesamte Produktionsmenge des Mittels für die nächsten Monate aufgekauft“ habe. Konkret war von Dosen für 500.000 Behandlungen die Rede. Dies sollte 100 Prozent der geplanten Produktionsmenge für Juli sowie jeweils 90 Prozent für August und September entsprechen.
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