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Drittes Ergebnis aus RECOVERY
Lopinavir/Ritonavir ebenfalls durchgefallen
Wieder ein Rückschlag für die COVID-19-Forschung. Dieses Mal geht es um Lopinavir/Ritonavir. Die HIV-Kombi bringt offenbar bei hospitalisierten COVID-19-Patienten keinen signifikanten Überlebensvorteil. Das zeigen vorläufige Ergebnisse der RECOVERY-Studie.
In der weltweit größten COVID-19-Therapiestudie ist nach vorläufigen Ergebnissen auch die Kombination Lopinavir/Ritonavir, die gegen die Coronaviren SARS und MERS eine vielversprechende Aktivität gezeigt hatte, durchgefallen. Dies geht aus einer Erklärung der Leiter der randomisierten Studie RECOVERY (Randomized Evaluation of COVid-19 thERapY) zu der HIV-Kombi hervor.
Seit März untersucht die Studie fünf Behandlungsansätze:
- Lopinavir/Ritonavir
- Niedrig dosiertes Dexamethason (Arm wegen eindeutiger Hinweise auf einen Nutzen bei Patienten, die Beatmung oder Sauerstoff benötigen, gestoppt)
- Hydroxychloroquin (Arm wegen mangelnder Wirksamkeit gestoppt)
- Azithromycin
- Tocilizumab
- Rekonvaleszentenplasma
In Großbritannien wurden mehr als 11.800 Patienten aus 176 NHS-Krankenhäusern in die Studie aufgenommen. Am 25. Juni führte der unabhängige Datenüberwachungsausschuss eine routinemäßige Überprüfung der aktuellen Daten durch. Auf Basis der Ergebnisse kam das Lenkungskomitee der Studie zu dem Schluss, dass von Lopinavir/Ritonavir bei hospitalisierten COVID-19-Patienten keine vorteilhafte Wirkung zu erwarten sei und schloss deshalb die Randomisierung dieses Behandlungsarms.
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Insgesamt waren 1.596 Patienten mit der fixen Kombination behandelt worden. Die Kontrollgruppe umfasste 3.376 Patienten, die eine Standardbehandlung erhielten. Rund 4 Prozent der Patienten benötigten eine invasive mechanische Beatmung, als sie in die Studie eintraten, 70 Prozent nur Sauerstoff und 26 Prozent kamen ohne Atemintervention aus. Der primäre Endpunkt der Studie war die 28-Tage-Mortalität. Hier zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen Lopinavir/Ritonavir und der üblichen Versorgung (22,1 versus 21,3%). Die Ergebnisse waren in verschiedenen Untergruppen von Patienten konsistent. Es gab auch keine Hinweise auf vorteilhafte Auswirkungen auf das Risiko, eine mechanische Beatmung zu benötigen oder auf die Dauer des Krankenhausaufenthalts. Die Wirksamkeit bei beatmeten Patienten konnte nicht beurteilt werden, da das Medikament bei diesen schlecht verabreicht werden konnte. Nach Meinung der Studienleitung schließen die Daten jeden bedeutenden Mortalitätsvorteil von Lopinavir/Ritonavir bei den untersuchten COVID-19-Patienten im Krankenhaus überzeugend aus.
1 Kommentar
Als Kombi und in der Frühphase sehr gut wirksam
von HIV Apotheker am 07.07.2020 um 13:21 Uhr
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