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Update COVID-19
Impfstoffentwicklung: Noch kein Land in Sicht
Umbrella-Studien als Ansatz?
Nun gelte es, mit größeren Studien die Spreu vom Weizen zu trennen. Trotz des immensen Zeitdrucks sei jedoch Vorsicht geboten. Eine Flut kleiner und schnell konzipierter klinischer Studien mit vorgeschlagenen COVID-19-Therapien habe in der medizinischen Gemeinschaft zahlreiche Fragen zur Sicherheit und Wirksamkeit der Wirkstoffe aufgeworfen. Bei Impfstoffen stehe noch mehr auf dem Spiel.
Eine Möglichkeit, die Entwicklung zu beschleunigen, wären Umbrella-Studien, in denen mehrere Impfstoffe im Rahmen eines einzigen Versuchsprotokolls getestet werden können, aber diese sollen auch in besten Zeiten schwer zu koordinieren sein. „Wir haben versucht, dies mit Tuberkulose-Impfstoffen zu tun, Malaria-Gruppen versuchten es, HIV-Gruppen versuchten es. Es hat einfach nie geklappt", sagt Thomas Evans, CEO von Vaccitech, einem Spin-out der Oxford University, das die Plattform entwickelt hat, auf der AZD1222 basiert. „Es ist sowohl aus regulatorischer als auch aus organisatorischer Sicht schwierig."
Mit Nukleinsäure-Impfstoffen wird Neuland betreten
Ein Artikel in der DAZ Nr. 22 erläutert im Detail, worin sich die verschiedenen Impfstoffkonzepte, sprich Virus-basierte und Protein-basierte Impfstoffe beziehungsweise virale Vektor-Vakzine und Nukleinsäure-Vakzine (RNA- und DNA-Impfstoffe) unterscheiden und welche Vor- und Nachteile oder auch Risiken die unterschiedlichen Impfstrategien mit sich bringen. Aktuell würden große Hoffnungen auf neue Ansätze wie die RNA-Impfstoffe (z. B. mRNA-1273 und BNT162) gesetzt, stellt der Autor Stefan Oetzel fest. Allerdings gebe es bisher kaum praktische Erfahrung mit Nukleinsäure-Impfstoffen und auch noch keine einzige Zulassung dafür.
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