Zu Beginn des 3. Trimenons

STIKO empfiehlt Impfung gegen Pertussis in jeder Schwangerschaft

Stuttgart - 30.03.2020, 09:00 Uhr

Keuchhusten: Auch in Deutschland sollen nun Frauen in der Schwangerschaft gegen Pertussis geimpft werden. (s / Foto: New Africa / stock.adobe.com)

Keuchhusten: Auch in Deutschland sollen nun Frauen in der Schwangerschaft gegen Pertussis geimpft werden. (s / Foto: New Africa / stock.adobe.com)


Auch die Mütter werden geschützt 

Obwohl die humorale Antikörperantwort in allen Studien bei Schwangeren etwas geringer ausgefallen sein soll als bei nichtschwangeren Frauen, könne davon ausgegangen werden, dass neben den Säuglingen auch die Mütter durch eine azelluläre Pertussisimpfung in der Schwangerschaft einen Immunschutz gegen die Krankheit erlangen, schreibt die STIKO. 

Daten aus dem Vereinigten Königreich, den USA und anderen Ländern sollen zeigen, dass die Pertussisimpfung sowohl für die Schwangere, den Feten, den Schwangerschaftsverlauf als auch das Neugeborene sicher ist.

Pertussis ist hoch ansteckend (Kontagositätsindex: 90 Prozent) 

Laut STIKO erfolgt die Übertragung 

  • durch Tröpfcheninfektion (Husten, Niesen, Sprechen)
  • durch engen Kontakt mit einer infektiösen Person innerhalb eines Abstandes von ca. 1 Meter.

Die Inkubationszeit beträgt meist 9 bis10 Tage (Spanne: 6 bis 20 Tage).

Schon über 1500 Fälle

Keuchhusten-Welle in Deutschland

Zum Hintergrund erklärt die STIKO, dass die Impfkommission der USA die aP-Impfung in der Schwangerschaft schon seit 2011 empfiehlt. Auch im Vereinigten Königreich, in Australien, Argentinien, Belgien, der Schweiz, Spanien und den Niederlanden seien in den Folgejahren entsprechende Empfehlungen ausgesprochen worden. „Im Vereinigten Königreich wurde im Jahr 2012 im Rahmen eines Notfallplans während eines landesweiten Pertussisausbruchs mit 14 Todesfällen unter ungeimpften Säuglingen die Pertussisimpfung Schwangerer eingeführt.“ 2014 wurde die Weiterführung dieser Impfstrategie beschlossen.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.