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Frankreich greift durch
Minister verbietet Off-Label-Verordnung von möglichen COVID-19-Therapeutika
Keine gesicherte Datenlage
Dem wollte der Minister nun rasch einen Riegel vorschieben. Der französische Hohe Rat für die Öffentliche Gesundheit und eine Reihe von Fachgesellschaften stützen seine Maßnahme. In seiner Stellungnahme vom 5. März hatte der Hohe Rat Chloroquin und Hydroxychloroquin mangels zuverlässiger Daten nicht einmal den empfohlenen Behandlungen für COVID-19 zugerechnet. Bis die Datenlage sich bessert, sehen die französischen Experten keinen Platz für Off-Label-Hydroxychloroquin-Verschreibungen außerhalb der Kliniken.
Dringender Appell an die Apotheker
Die französische Arzneimittelbehörde ANSM hat sich ebenfalls eingeschaltet. Sie weist mit Nachdruck darauf hin, dass weder Plaquenil® noch Kaletra® eine Indikation für die ambulante Versorgung von COVID-19-Patienten hätten und verweist auf das Dekret des Gesundheitsministers. „Es gibt keine Rechtfertigung für die Verordnung in dieser Indikation“, betont die ANSM. „Wir bitten die öffentlichen Apotheker darum, diese Arzneimittel nur auf Verschreibung für die gewöhnlichen Indikationen abzugeben, um damit den Zugang derjenigen Patienten zu sichern, die im Rahmen ihrer Langzeitbehandlung davon profitieren.“
Wie könnte Hydroxychloroquin bei COVID-19 wirken?
Nach einer aktuellen Erhebung wird Chloroquin derzeit in 23 klinischen Studien zur Prävention und Behandlung von Coronavirus-Infektionen erprobt. In vitro konnte bereits gezeigt werden, dass Chloroquin und das deutlich weniger toxische Hydroxychloroquin Infektionen mit SARS-CoV-2 blockieren können.
Bei Autoimmunerkrankungen wird es breit eingesetzt, weil es die Produktion von Zytokinen und proinflammatorischen Faktoren signifikant verringern kann. Auch bei kritisch kranken Patienten, die mit SARS-CoV-2 infiziert waren, ergaben klinische Untersuchungen eine hohe Konzentration von Zytokinen im Plasma, was darauf hindeutet, dass Zytokinstürme mit der Schwere der Erkrankung verbunden sind. Daher könnte Hydroxychloroquin neben der antiviralen Wirkung bei COVID-19-Patienten auch zur Dämpfung der Entzündungsreaktion beitragen. Auch auf der HIV-Kombination Ritonavir/Lopinavir ruhen in Bezug auf COVID-19 große Hoffnungen.
2 Kommentare
Sorry, aber .....
von Gunnar Müller, Detmold am 29.03.2020 um 9:38 Uhr
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Verbot
von Roland Mückschel am 27.03.2020 um 11:21 Uhr
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