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Im Einzelfall bereits im Einsatz
Remdesivir: Zwei Studien in Deutschland starten
Studien, „Individuelle Heilversuche“ oder „Compassionate Use“?
Laut Spiegel wird die München Klinik Schwabing erstmals in Deutschland ein experimentelles Ebola-Mittel an Covid-19-Patienten erproben. An der klinischen Studie des amerikanischen Pharmakonzerns Gilead würden auch die Universitätskliniken Hamburg und Düsseldorf teilnehmen, heißt es. „Noch im April soll es auch bei uns losgehen“, sagte Clemens Wendtner, Chefarzt der Abteilung für Infektiologie und Tropenmedizin an der München Klinik Schwabing, gegenüber dem Spiegel.
Laut dem Ärztlichen Direktor der Düsseldorfer Uni-Klinik, Prof. Frank Schneider, soll unter anderem der bestmögliche Zeitpunkt für den Einsatz von Remdesivir herausgefunden werden.
Gegenüber NDR und WDR soll das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) mittlerweile auch bestätigt haben, dass es zwei Studien mit Remdesivir genehmigt hat. „Eine randomisiert-kontrollierte Studie soll dabei 400 schwerkranke COVID-19-Patienten einschließen, denen das Medikament 14 Tage lang gegeben werden soll. Die andere Studie soll das Mittel bei 600 Patienten mit leichten COVID-19-Symptomen testen.“ In Deutschland sollen sich die oben erwähnten Kliniken beteiligen. Weltweit beteiligten sich aber mehrere Dutzend Kliniken an den Studien.
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Auch WDR und NDR berichten auf tagesschau.de darüber, dass Remdesivir bereits für einzelne Patienten direkt beim Hersteller Gilead beantragt werden kann und dass damit offenbar das Uniklinikum Düsseldorf schon Erfahrung hat. Es soll mindestens einen COVID-19-Patienten mit Remdesivir behandelt haben. Konkrete Angaben über die beobachteten Effekte wolle die Klinik aber nicht machen. Man teilte nur mit, dass die Klinik „in ausgewählten Einzelfällen … auch das Medikament Remdesivir“ einsetze.
Angebot und Kosten ungeklärt
Aus dem Bericht von tagesschau.de geht zudem hervor, dass sich auch andere Kliniken um Remdesivir bemühen. Inwieweit die Herstellerfirma Gilead die Nachfrage bedienen können wird, bleibt aber offen. Auch die Frage nach den Kosten scheint ungeklärt: Der Pharmakonzern werbe zwar auf seiner Internetseite damit, an einem „Compassionate Use“-Programm zu arbeiten. Das BfArM teilte tagesschau.de aber mit, dass Gilead ein solches Programm in Deutschland bisher nicht beantragt habe. Stattdessen werde das Präparat bisher nur in Einzelfällen abgegeben und – wie in Düsseldorf – als individueller Heilversuch bei Patienten eingesetzt. „Beim individuellen Heilversuch steht also nicht die Gewinnung von neuen Forschungserkenntnissen im Vordergrund, sondern die Heilung des einzelnen Patienten, für den alle anderen Behandlungsmöglichkeiten bereits ausgeschöpft sind“, erklärt der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) auf seinem Internetauftritt den individuellen Heilversuch.
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