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Noch vor zwei Wochen gab sich das Robert Koch-Institut optimistisch, dass der Höhepunkt der diesjährigen Grippewelle überstanden ist – die neugemeldeten Influenzaerkrankungen waren zurückgegangen. Schon letzte Woche aber zeigte sich wieder ein Trend hin zu einer verstärkten Grippeaktivität. Nun meldet das RKI im am heutigen Donnerstag veröffentlichten Influenza-Wochenbericht mit knapp 23.000 Neuinfektionen die höchste Zahl in der ganzen Grippesaison.
22.900 neue Influenzafälle (labordiagnostisch bestätigte nach Infektionsschutzgesetz IfSG) meldet die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) am Robert Koch-Institut (RKI) in ihrem aktuellen Wochenbericht für die zehnte Kalenderwoche. Insgesamt haben sich laut Labor 145.258 Menschen mit Grippe infiziert, die nicht detektierte Dunkelziffer dürfte jedoch höher liegen.
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Influenzasaison 2019/20
Grippe zieht wieder an – ist der Höhepunkt der Grippewelle doch nicht vorbei?
Die Influenza-Aktivität ist im Vergleich zur Vorwoche mit 18.862 neuen Grippefällen folglich wieder gestiegen. Bislang lag der diesjährige Höchstwert bei 20.629 neuen Grippefällen (KW 6), ging dann zurück auf 17.898 Neuinfektionen (KW 8), was das RKI schon zu vorsichtigem Optimismus bewog, dass der Höhepunkt der diesjährigen Grippewelle überschritten sein könnte. Nun legt die Influenza wieder an Aktivität zu, zumindest werden mehr Grippefälle labordiagnostisch registriert.
Fast 250 Menschen mit Grippeinfektion verstorben
247 Menschen mit Influenzavirusinfektion sind laut AGI bislang verstorben. 226 Patienten hatten einen Influenza A-Nachweis, 16 einen Influenza B-Nachweis und fünf einen nicht nach Influenzatyp (A/B) differenzierten. 86 Prozent der Todesfälle waren 60 Jahre oder älter.
Warum könnten die Grippefälle steigen?
Im Rahmen der virologischen Sentinelsurveillance der AGI identifizierte das Nationale Referenzzentrum für Influenza (NRZ) 783 Influenzaviren, darunter 338 (43 Prozent) Influenza A(H1N1)pdm09- und 343 (44 Prozent) Influenza A(H3N2)- sowie 102 (13 Prozent) Influenza B-Viren. Zudem hat die AGI die virologische Surveillance um SARS-CoV-2 erweitert und erstmals eine positive SARS-CoV-2 Probe detektiert.
Mehr Testung, mehr Detektion
Dass der Höhepunkt der Grippewelle zum jetzigen Jahreszeitpunkt nicht überschritten ist und die Grippewelle nach wie vor andauert, ist nicht ungewöhnlich. Zu den gleichen Zeitpunkten (je KW 10) dauerte sie auch 2016 und 2018 noch an – 2017 war der Höhepunkt bereits überschritten, 2019 las man im zehnten Wochenbericht, dass der Höhepunkte der Grippewelle möglicherweise bereits vorbei sei.
Dass es nun bei der Grippe wieder strenger zu werden scheint, könnte auch daran liegen, dass schlicht mehr Menschen zum Arzt gehen und sich testen lassen, wenn sie Atemwegssymptome haben. Das RKI vermutet, dass aufgrund der Situation und Berichterstattung zu Erkrankungen mit den neuartigen Coronaviren (COVID-19) „wieder vermehrt Arztbesuche wegen ARE auftreten.“ Dies habe man besonders in NRW beobachtet. Dies könne zu vermehrter Diagnostik und nachfolgend zu mehr Influenzameldungen gemäß dem Infektionsschutzgesetz geführt haben, erklärt das RKI.
2 Kommentare
Zahlen
von Neubert Christian am 19.03.2020 um 8:53 Uhr
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RKI ... alle guten Dinge sind ...
von Christian Timme am 13.03.2020 um 7:56 Uhr
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