Verdacht auf SARS-CoV-2

Rachenabstrich zuhause – wie geht das?

Stuttgart - 10.03.2020, 13:45 Uhr

Wo muss der Abstrich für eine SARS-CoV-2-Probe erfolgen? Der Abstrich muss aus dem hinteren Rachenbereich kommen – nicht vom Gaumen, nicht von der Mundschleimhaut und nicht von der Zunge, betont Professor Drosten. (m / Foto: stanislav_uvarov / stock.adobe.com) 

Wo muss der Abstrich für eine SARS-CoV-2-Probe erfolgen? Der Abstrich muss aus dem hinteren Rachenbereich kommen – nicht vom Gaumen, nicht von der Mundschleimhaut und nicht von der Zunge, betont Professor Drosten. (m / Foto: stanislav_uvarov / stock.adobe.com) 


Rachenabstrich: Patient muss „koordiniert“ sein

In einer am Montag in Berlin stattgefundenen Bundespressekonferenz schränkte Drosten laut dem Ärzteblatt den Rachenselbstabstrich auf „koordinierte Patienten“ ein: „Es muss natürlich ein koordi­nierter Patient sein, dem es gelingt, den Tupfer hinter das Gaumensegel zu führen“, zitiert das Ärzteblatt den Virologen. Bei älteren Patienten ist es nach Ansicht von Drosten besser, wenn der Arzt beim Abstrich dabei ist.

KBV empfiehlt Selbstabstrich auf SARS-CoV-2

Auch die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) empfiehlt seit Kurzem, dass Men­schen mit Verdacht auf eine SARS-CoV-2-Infektion, den Abstrich eigenständig durch­führen. Wie das funktioniert, hat die KVWL in einer kurzen Patienteninfo – „Wie mache ich einen Abstrich in der Mundhöhle“ – zusammengefasst:

Wie mache ich einen Abstrich in der Mundhöhle?

„Vor dem Abstrich:

  • Spülen Sie Ihren Mund NICHT unmittelbar vor dem Abstrich aus.
  • Waschen Sie sich die Hände mit Seife, gut abtrocknen.

Abstrich:

  • Stellen Sie sich vor einen Spiegel.
  • Nehmen Sie den Tupfer aus dem Röhrchen.
  • Öffnen Sie Ihren Mund weit.
  • Streichen Sie mit dem Tupfer mehrfach über die Mundschleimhaut (nicht die Zunge, nicht die Zähne, nicht die Lippen) im hinteren Teil der Mundhöhle. Um Würgereflex zu vermeiden, können Sie dabei tief ausatmen.
  • Geben Sie den Tupfer wieder in das Röhrchen und verschließen dieses fest.
  • Waschen Sie sich die Hände erneut und trocknen sie gut ab.

Fertig.“ 

Quelle: Patienteninformation der KVWL

Wichtig ist: Der möglicherweise Infizierte oder ein Angehöriger soll „ein Teströhrchen an der Praxis abholen, das ohne direkten Kontakt übergeben wird“, betont die KVWL auf ihrer Homepage. Gleiches gilt für die Rückgabe: „Anschließend wird das Teströhrchen umgehend zur Praxis zurückgebracht, diese Übergabe erfolgt wiederum kontaktlos!".

Auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung hält den Selbsttest zuhause nach Berichten des Ärzteblattes für eine „gute Mög­lichkeit“. Bislang empfiehlt die KVB dieses Prozedere bei SARS-CoV-2-Verdacht, ungleich der Kassenärztlichen Vereinigung in Westfalen-Lippe, jedoch nicht auf ihrere Homepage.

Seit Montag bieten manche Gemeinden auch die Drive-in-Testung von SARS-CoV-2-Verdächtigen an.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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