Zahlreiche Rückrufe bei Ginoring und Cyclelle

Verhütungsringe brechen nach wie vor

Stuttgart - 25.02.2020, 13:30 Uhr

Wieder Rückrufe bei den generischen Verhütungsringen Cyclelle und Ginoring, weil sie brechen. Hormosan bringt ab März 2020 Mycirg, der das gleiche Polymer besitzt, wie Nuvaring und vielleicht sodann auch weniger mit Ringbrüchen kämpfen muss. ( r / Foto: Andrey Popov / stock.adobe.com)

Wieder Rückrufe bei den generischen Verhütungsringen Cyclelle und Ginoring, weil sie brechen. Hormosan bringt ab März 2020 Mycirg, der das gleiche Polymer besitzt, wie Nuvaring und vielleicht sodann auch weniger mit Ringbrüchen kämpfen muss. ( r / Foto: Andrey Popov / stock.adobe.com)


Mycirq: neuer Verhütungsring kommt ab März

Ab März 2020 will auch Hormosan bei den ethinylestradiol- und etonogestrelhaltigen intravaginalen Verhütungsringen mitspielen und bringt eigenen Informationen zufolge Mycirq® auf den Markt. Ob auch Mycirq® mit Ringbrüchen zu kämpfen haben wird, bleibt abzuwarten. Jedoch könnte der neue Verhütungsring tatsächlich stabiler sein als die bisherigen Generika. Denn: „Mycirq® hat die gleiche Zusammensetzung in Kern (Ethylen-Vinylacetat-Copolymer; 28 Prozent Vinylacetat) und Hülle (Ethylen-Vinylacetat-Copolymer; 9 Prozent Vinylacetat) wie der Originator (Nuvaring®)", teilt Hormosan mit. Trotzdem muss Mycirq wohl nicht in den Kühlschrank. „Im Gegensatz zum Original Mycirq® ohne besondere Lagerbedingungen (keine Kühlung) bis zu 24 Monate haltbar", so Hormosan.

Ovaprene: erster monatlicher Vaginalring ohne Hormone

Zudem forscht Daré Bioscience an einem weiteren Verhütungssystem. Ovaprene® soll als monatlicher intravaginaler Ring hormonfrei eine Schwangerschaft verhüten. Bayer überzeugt die Idee und wahrscheinlich auch die ersten Studiendaten zu Ovaprene®: Der Pharmakonzern hat jüngst einen exklusiven Lizenzvertrag mit Daré Bioscience geschlossen – Dollars gegen Vermarktungsrechte. 

Ovaprene® soll als hormonfreier intravaginaler Ring die Verhütung über mehrere Wochen hinweg ermöglichen, indem er einen lokal wirkenden Wirkstoff freisetzt, der die Beweglichkeit der Spermien einschränkt, gekoppelt mit einer Polymerbarriere, die die Spermien zusätzlich physisch daran hindert, in den Gebärmutterhalskanal zu gelangen. Daré erwartet, dass Ovaprene® – auch ohne den Einsatz von Hormonen – das Potenzial hat, genauso wirksam zu sein wie bereits etablierte kurz wirkende hormonelle Verhütungsmethoden (Pillen, Pflaster, Vaginalring).

Die Daten sind vielversprechend. In einer früheren postkoitalen Pilotstudie (PCT) hat Ovaprene® laut Daré „erfolgreich Spermien immobilisiert und ihr Fortschreiten in den Gebärmutterhalskanal verhindert“. Klinische Studien zum Medizinprodukt starten noch 2020.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Brechende Ringe

von Roland Mückschel am 25.02.2020 um 14:26 Uhr

Gelumpe, chinesisches.

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AW: Brechende Ringe

von Stefanie Walkowiak am 25.02.2020 um 20:06 Uhr

Die weltweite Produktion der Verhütungsringe findet in einer Produktionsstätte in Spanien statt. Deswegen auch die zahlreichen Defekte wenn es dort zu Problemen kommt. Diesmal sind die Chinesen wirklich unschuldig...

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