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US-Versandkonzern
„Amazon Pharmacy“ expandiert nach Kanada, Australien und Großbritannien
Amazon dehnt sein Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten möglicherweise in andere Länder aus. Der E-Commerce-Gigant hat laut Nachrichtensender CNN in Kanada, Australien und Großbritannien die Anmeldung der Marke „Amazon Pharmacy“ beantragt. Berichten zufolge reichte Amazon seine Anträge am 9. Januar ein. Dies könnte einer der ersten Schritte sein, mit der Medikamentenlieferung in anderen Ländern außerhalb der USA zu beginnen.
Mit dem Kauf des Start-ups Pillpack, einer auf die patientenindividuelle Verblisterung spezialisierte US-Versandapotheke, im Jahr 2018, ebnete sich Amazon den Weg ins Medikamentengeschäft der USA. Schon wenige Monate nach der Übernahme änderte der Technikgigant das Branding von „Pillpack", ein Unternehmen von Amazon, in „Pillpack by Amazon Pharmacy". Jetzt meldete Amazon die Marke „Amazon Pharmacy" in Australien, Kanada und Großbritannien an. Berichten zufolge listet die Marke neben pharmazeutischer sowie medizinischer und veterinärmedizinischer Präparate auch andere Bereiche auf, in die Amazon Pharmacy einsteigen könnte, einschließlich chirurgischer und medizinisch-dentaler Instrumente.
Laut CNN hat ein Sprecher von Pillpack die Anmeldung bestätigt und angemerkt, dass das Unternehmen auch Marken in Brasilien, China, Ägypten, der EU, Indien, Israel, Japan, Mexiko, Singapur, Taiwan, der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten angemeldet hat. Laut Sprecher liegt jedoch derzeit der Schwerpunkt auf dem Wachstum von Pillpack und dessen Angeboten an die Kunden in den Vereinigten Staaten.
Pillpack verfügt über Apothekenlizenzen in allen 50 US-Bundesstaaten. Derzeit wendet sich das Unternehmen nur an Menschen mit chronischen Beschwerden, die regelmäßig mehrere Medikamente einnehmen. Dabei werden die Pillen für die Kunden verblistert: Sie werden, nach Wochentagen und Tageszeiten sortiert, in Einzeldosen verpackt und zugesendet. Die Änderung des Brandings in Amazon Pharmacy deute jedoch darauf hin, dass Pillpack möglicherweise seinen derzeitigen Geschäftsbereich ausweiten könne.
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Wie DAZ.online berichtete, stand Pillpack bei der Einführung seines Geschäfts in den USA vor einigen Herausforderungen. Der Medikamentenmarkt in den USA ist zwar groß, aber er ist auch wettbewerbsfähig und sehr komplex. Seitdem Amazon Pillpack gekauft hat, ist das Unternehmen bereits in Rechtsstreitigkeiten mit Konkurrenten bezüglich seiner Personaleinstellungspraktiken geraten. Außerdem gab es Ärger mit der Firma Surescripts, die versuchte, den Zugang zu den Medikamentendaten der Patienten zu unterbinden.
So gibt es für Amazon eine Menge Gründe, sich zunächst auf den US-Markt zu konzentrieren, bevor es auf die internationalen Märkte blickt. Der CNN-Beitrag kommentiert, dass die Anmeldung einer Marke nicht unbedingt bedeute, dass eine internationale Expansion bevorstehe. Aber es deute darauf hin, dass Amazon irgendwann global agieren werde. Dies stünde auch im Einklang mit den unternehmenstypischen Geschäftsstrategien. Die Markenanmeldungen könnten jedoch ein Signal dafür sein, in welche Länder das Unternehmen als nächstes expandiert.
1 Kommentar
das ist ja praktisch!
von Christiane Patzelt am 24.01.2020 um 13:09 Uhr
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