Ondansetron bei Hyperemesis gravidarum

Schwangerschaftserbrechen: Neue Sicherheitshinweise zur Therapie

Stuttgart - 12.08.2019, 11:30 Uhr

Eine Flüssigkeits- und Glukosesubstitution kann bei schwerem Schwangerschaftserbrechen nötig sein. Dabei muss laut Embryotox vor allem auf die Vitaminzufuhr (Vitamin
B1, Vitamin B6 und B12) geachtet werden. (c / Foto: mikumistock / stock.adobe.com) 

Eine Flüssigkeits- und Glukosesubstitution kann bei schwerem Schwangerschaftserbrechen nötig sein. Dabei muss laut Embryotox vor allem auf die Vitaminzufuhr (Vitamin B1, Vitamin B6 und B12) geachtet werden. (c / Foto: mikumistock / stock.adobe.com) 


Bis zu 2 Prozent der Schwangeren leiden unter schwerem Erbrechen und Übelkeit

Laut Embryotox leiden rund 50 Prozent aller Schwangeren an Übelkeit und Erbrechen in der Frühschwangerschaft. In 0,2 bis 2 Prozent der Schwangerschaften verlaufe die Erkrankung aber schwer. Man spricht dann von Hyperemesis gravidarum, die durch ständiges Erbrechen, Dehydratation, Gewichtsverlust (> 5 Prozent) und Elektrolytveränderungen gekennzeichnet ist.

Aus der Apotheke dürften vor allem alternative Therapiemaßnahmen wie Ingwer und Vitamin B6 (Pyridoxin)-Supplementierung bekannt sein. Laut Embryotox reduzieren diese zwar tatsächlich die Übelkeit, nicht jedoch das Erbrechen.

Therapie der Wahl bei Schwangerschaftsübelkeit

Mittel der ersten Wahl bei Schwangerschaftsübelkeit ist laut Embryotox eigentlich Meclozin. Das Antihistaminikum ist allerdings in Deutschland schon seit 2007 nicht mehr erhältlich, soll aber aus dem Ausland weiterhin bezogen werden können.

In den USA und Kanada komme Doxylamin in Kombination mit Pyridoxin (Vitamin B6) am häufigsten zum Einsatz und ist dort auch für diese Indikation zugelassen. In Deutschland ist Doxylamin zwar auch erhältlich, allerdings nur als Schlafmittel. Dimenhydrinat und Diphenhydramin seien wirksame Alternativen und sind auch tatsächlich bei Übelkeit indiziert, bei vorzeitiger Wehentätigkeit in höheren Wochen sollen sie aber zurückhaltend angewendet werden.

Haben alle bis hier genannten Therapiemaßnahmen versagt, können laut Embryotox Metoclopramid oder Ondansetron versucht werden. Ondansetron soll einer Studie zufolge der Kombination Doxylamin/Pyridoxin überlegen sein und auch Metoclopramid gegenüber gilt es in Bezug auf Erbrechen als überlegen. Die Übelkeit werde aber durch beide gleich stark beeinflusst.

Angesichts der neuen Sicherheitshinweise zu Ondansetron bleibt nun abzuwarten, inwiefern Embryotox seine Empfehlungen anpassen wird und ob Metoclopramid Ondansetron in Zukunft vorzuziehen ist.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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