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SPD zu Markus Leyck Dieken
„Die Gematik darf kein Selbstbedienungsladen werden“
Bärbel Bas: BMG soll Gehaltsforderung zurücknehmen
Via Twitter meldete sich auch die SPD-Gesundheitspolitikerin Bärbel Bas zu Wort. DAZ.online fragte bei Bas nach. Die Bundestagsabgeordnete erklärte, dass auch sie die Möglichkeit sah, den Gematik-Chef auszutauschen. Denn dies könne helfen, „Ziele im Bereich der Digitalisierung und der elektronischen Patientenakte zu erreichen“. Der nun scheidende Gematik-Chef Alexander Beyer sei zwar keine Fehlbesetzung, allerdings „fehlte Beyer die Durchschlagskraft, alle Akteure auf die Umsetzung der Projekte zu vereinigen“, sagte Bas. Ob Leyck Dieken der richtige Manager für diese Position ist, will Bas nicht bewerten. Er müsse jetzt zeigen, „dass er seine Erfahrung im Interesse der Versicherten einbringt, seine Zeit als Pharmamanager ist damit vorbei“. Die SPD-Politikerin stört sich allerdings an Spahns Vorgehen. Mit Blick auf die Übernahme der Gematik durch das BMG sagte Bas:
Das BMG hat nun die Möglichkeit, schneller Entscheidungen zu treffen. In diesem Zug einen neuen Geschäftsführer einzusetzen, ist verständlich, rechtfertigt aber nicht als erste Maßnahme das Gehalt des Geschäftsführers zu verdoppeln. Das hinterlässt einen faden Beigeschmack. Warum das Gehalt für diesen Posten verdoppelt wird, ist für mich nicht nachvollziehbar. Auch für ein Gehalt von 15.000 Euro im Monat wäre ein Manager, eine Managerin mit Erfahrung zu finden, die das Projekt voranbringt. Da bin ich sicher. Die Gematik darf zu keinem Selbstbedienungsladen werden.“
Die Sozialdemokratin forderte das BMG daher auf, die Gehaltsverdopplung zurückzunehmen. Es gehe schließlich „um Versichertengelder, die besser in die Infrastruktur investiert werden sollten“, so Bas. Bas kündigte auch an, einen Brief an Spahn zu schreiben, in dem sie deutlich machen werde, dass sie die Entscheidung für falsch halte. Und weiter: „Wir werden bei zukünftigen Gesetzentwürfen des Ministers auch in anderen Bereichen die bewährten Strukturen der Selbstverwaltung stärken, damit solche Entscheidungen allein aus dem Ministerium heraus so nicht mehr getroffen werden können. Wir stehen zu unserer Vereinbarung im Koalitionsvertrag, die Selbstverwaltung zu stärken.“
Bas erinnerte auch daran, welchen Vorschlag die SPD bezüglich der Gematik hatte: „Unser Vorschlag als SPD war es, die Gematik zu einer steuerfinanzierten Bundesbehörde umzubauen. Auf diesem Weg hätten wir mehr Einflussmöglichkeiten gehabt, so dass z.B. eine solche Gehaltserhöhung vom Bundesfinanzministerium hätte abgesegnet werden müssen.“ Jetzt könne man allerdings weiterhin inhaltlichen Einfluss nehmen – über vom Parlament verabschiedete Gesetze.
Linke macht Spahn Vorwürfe
Zuvor hatte sich aus der Opposition auch schon Dr. Achim Kessler (Linke) in die Debatte eingeschaltet. Kessler hatte erklärt: „Spahn hat jüngst erst die Kontrolle über die Betreibergesellschaft der Digitalisierung übernommen, die für die Ausgestaltung neuer digitaler Angebote in der gesetzlichen Krankenversicherung zuständig ist. Nun besetzt er den Chefposten mit einem Pharmamanager, der weder für Digitalisierung noch für Selbstverwaltung ein ausgewiesener Experte ist. Einmal mehr hält Spahn Wirtschaftsvertreter offenbar für die besseren Experten.“
Wichtige Zeiten für die Gematik
Der Pharma-Manager tritt in einer sehr wichtigen Phase in
die Gematik ein. In den kommenden Jahren soll die Telematikinfrastruktur, also
gewissermaßen die Datenautobahn im Gesundheitswesen, fertiggestellt werden.
Gleichzeitig sollen mehrere neue Anwendungen starten, wie unter anderem das
E-Rezept und die E-Medikationspläne.
2 Kommentare
Spahn auf Gematik-Tripp
von Heiko Barz am 27.06.2019 um 13:39 Uhr
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Aha
von Karl Friedrich Müller am 27.06.2019 um 7:47 Uhr
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