DocMorris und der SpiFa

Warum kooperiert die ABDA beim E-Rezept nicht mit den Fachärzten?

Berlin - 29.05.2019, 13:15 Uhr

Hat die ABDA auch angeboten bekommen, mit dem Spitzenverband der Fachärzte ein E-Rezept-Projekt zu starten? Die Standesvertretung dementiert. (m / Foto: Imago images / Westend 61)

Hat die ABDA auch angeboten bekommen, mit dem Spitzenverband der Fachärzte ein E-Rezept-Projekt zu starten? Die Standesvertretung dementiert. (m / Foto: Imago images / Westend 61)


DAV: Die Zeche zahlt der Verbraucher

Schon am gestrigen Dienstag veröffentlichte die ABDA eine Pressemitteilung zu dem Thema. Darin warnte DAV-Chef Fritz Becker davor, die freie Apothekenwahl zu opfern. „Das E-Rezept soll für Patienten leichter handhabbar und sicherer einlösbar sein, darf aber keinesfalls Verbraucherrechte einschränken oder zur Steuerung des Patienten an einen bestimmten Anbieter missbraucht werden."

Becker weiter: „Jeder Patient muss in jedem einzelnen Fall selbst entscheiden, zu welchem Arzt er geht und in welcher Apotheke er das elektronische Rezept einlöst. Kein Arzt, kein Apotheker, keine Krankenkasse und schon gar kein privates Unternehmen darf dieses Selbstbestimmungsrecht unterlaufen. Auch in Zeiten der Digitalisierung, die zweifelsfrei viele Vorteile für Patienten und Heilberufler bringen kann, darf der Patientenschutz nicht gegen die Gewinnmaximierung Einzelner eingetauscht werden.“

Da es vermehrt Berichte darüber gebe, wie „Großunternehmen aus Versandhandel oder IT die Patienten zu bestimmten Leistungserbringern lenken wollen, müsse politisch gegengesteuert werden", fordert der DAV-Chef. „Der Gesetzgeber ist gefordert, Geschäftsmodelle der Patientensteuerung und das Makeln von Rezepten schon in der Anbahnung zu unterbinden. Die Zeche für den Makler bezahlt am Ende immer der Verbraucher.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.