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Digitalisierung
Telematikinfrastruktur in Apotheken – Wie realistisch ist die Frist des BMG?
Ende 2019 wird erst einmal getestet
Glaubt man den Darstellungen der ABDA auf dem DAV-Wirtschaftsforum, dürfte die neue BMG-Frist ein fast unmögliches Ziel sein. Denn ABDA-IT-Chef Sören Friedrich schilderte dort vor rund zwei Wochen den Status quo in Sachen Telematikinfrastruktur. Demzufolge soll es erst im vierten Quartal 2019 zu einem ersten Feldtest der Konnektoren in Arztpraxen und Apotheken kommen. Konkret testet die Firma Compugroup in der Region Westfalen-Lippe mit 75 Ärzten und 15 Apothekern die Funktionen der Router. Einen weiteren wichtigen Feldtest soll es übrigens auch noch im vierten Quartal dieses Jahres geben: In Nordrhein soll dann die Kommunikation zwischen Ärzten und Apothekern über die TI ausprobiert werden.
Läuft in diesen Tests alles rund, kann der flächendeckende Rollout starten: Alle Apotheken in Deutschland müssen sich dann Konnektoren und Kartenlesegräte kaufen. Der HBA und die SMC-B-Karten werden über die jeweiligen Kammern ausgegeben. ABDA-Experte Friedrich erklärte, dass der Rollout im ersten Quartal 2020 starten solle. Und dann sagte Friedrich folgenden Satz: „Wir gehen davon aus, dass die gesamte Apothekerschaft bis Mitte 2022 komplett ausgestattet ist.“ Vor diesem Hintergrund scheint die vom BMG geplante, neue Frist (Ende März 2020) eher unrealistisch.
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Dass die vom BMG geplante Frist eventuell nicht eingehalten werden kann, liegt aber auch am Markt: Für die Konnektoren gibt es immerhin vier Anbieter, darunter die Telekom und die CompuGroup. Eine Lieferfähigkeit scheint hier also wahrscheinlich. Bei den Kartenlesegeräten sieht das aber etwas schlechter aus: Hier gibt es laut Friedrich nur zwei Anbieter. Die Lieferfähigkeit ist hier eher als unklar zu bewerten.
Zahlungen mit Kassen vereinbart
Immerhin: Die Finanzierung der für die Apotheker nötigen Anschaffungen ist bereits geklärt. Anfang des Jahres wurde bekannt, dass sich der Deutsche Apothekerverband (DAV) und der GKV-Spitzenverband auf mehrere Pauschalen und weitere Zahlungen geeinigt haben, um die TI-Anbindung der Apotheker zu finanzieren. Konkret sollen einmalige Einrichtungskosten fließen. Die Anzahl der erstatteten Kartenlesegeräte soll von der Anzahl der von der jeweiligen Apotheke abgegebenen Rx-Packungen abhängig gemacht werden.
Das BMG scheint aber an seinem Tempo festhalten zu wollen. Auf dem Hauptstadtkongress verteidigte Dr. Gottfried Ludewig die geplante Frist im DVG. Ludewig sagte, dass es für die Apotheker keine Überraschung sein könne, dass sie sich an die TI anbinden müssen, um den E-Medikationsplan bedienen und das E-Rezept empfangen zu können. Man habe sich lange genug darauf vorbereiten können.
2 Kommentare
Angebot CGM
von Nina Heinz-Hertel am 27.05.2019 um 17:34 Uhr
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Angebot CGM
von A. Fischer am 24.05.2019 um 17:50 Uhr
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