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Medikationsfehler vermeiden
Blaue Hand – wie ist der Stand?
Oralia: Teratogenität, Hepatotoxizität, Thromboembolien
Inhaltliche Schwerpunkte, die im Schulungsmaterial thematisiert werden, sind Nebenwirkungen und die Arzneimitteltherapiesicherheit. Medikationsfehler stellen hier den größten Anteil dar. Darunter fallen nicht angemessen beachtete Dosierungs-, Anwendungs-, Verordnungs-, Therapiemonitoring-, Umstellungs- und Rekonstitutionshinweise.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Darreichungsform von Arzneimitteln und angeordnetem Schulungsmaterial? Am häufigsten wird Schulungsmaterial bei Oralia (54 Prozent) behördlich angeordnet – was nicht weiter überraschen dürfte, da perorale Arzneimittel das Gros der Medikamente in Deutschland ausmachen. 32 Prozent der Blauen Hände entfallen auf Injektabilia und 8 Prozent auf Suppositorien, Nasensprays und vaginale Freisetzungssysteme. Nur 4 Prozent auf Topika oder 2 Prozent auf Arzneimittel zur Anwendung in der Mundhöhle.
Bei den Oralia konzentrieren sich die Schulungsmaterialien vor allem auf mögliche toxische Eigenschaften des Wirkstoffs oder der Wirkstoffkombination, hier vor allem auf teratogene und leberschädigende Arzneimittel und auf die Nebenwirkung Thromboembolien, die vorwiegend bei Hormonellen Kontrazeptiva eine Rolle spielen. Thematisiert werden in den Schulungsmaterialien auch Anwendungsrisiken, wie sie durch Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln (CYP-450) entstehen können. Daneben Blutbildveränderungen, Hypersensitivitätsreaktionen oder Photosensibilität und Phototoxizität.
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