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Interpharm 2019
Inhalatoren regelmäßig reinigen! Aber wie?
Inhalatoren, wie sie bei Asthma und COPD eingesetzt werden, gehören zu den erklärungsbedürftigen Arzneiformen. Was dabei genau zu beachten ist, erklärte Apothekerin Christiane Weber in ihrem Seminar auf der Interpharm in Stuttgart. Unter anderem ging es darum, was bei der Reinigung der Devices zu beachten ist.
Viele der Inhalatoren, die bei der Arzneimittelkommission
der Apotheker reklamiert werden, sind schlichtweg verstopft, aber eigentlich
voll funktionsfähig. Das hat eine Auswertung der ABDA ergeben. Deswegen ist es
essenziell, dass in der Apotheke Patienten bei der Abgabe darauf hingewiesen
werden, ihre Devices regelmäßig zu reinigen. Was bei welchem Gerät zu beachten
ist, erklärte Apothekerin Christiane Weber auf der Interpharm in Stuttgart.
So sollen Dosieraerosole einmal wöchentlich gereinigt
werden, die Patrone solle man dabei abnehmen. „Mit einem trockenenTuch
machen Sie nie etwas falsch“, so Weber, die auch Schulungen zu Inhalatoren in
der Apotheke durchführt. Die meisten Inhalatoren könne man aber auch mit einen feuchten Tuch bzw. die Mundstücke
sogar unter fließendem Wasser reinigen. Allerdings sollte man vorher einen Blick in
die Gebrauchsinformation werfen, denn bei einigen Inhalatoren werde das nicht
empfohlen.
Bei Foster® und Serevent® ist das zum Beispiel der Fall. Hier müsse man eben mit dem trockenen Tuch oder einem Wattestäbchen ran. Warum das so ist? Weber erklärt, sie habe bei dem Hersteller nachgefragt. Der erklärt das folgendermaßen: Foster ist eine Lösung. Der Hersteller befürchtet, dass nicht wasserlösliche Inhaltsstoffe auskristallisieren könnten, wenn sie mit möglichen Wasserrückständen im Mundstück in Berührung kommen. Reinigt man mit Wasser, ist es laut Weber wichtig, den Inhalator gut trocknen zu lassen. Die Wirkstoffpatrone dürfe nicht ins Wasser gelegt werden.
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Auch Spacer müssten natürlich gereinigt werden. Das gehe am besten mit
Leitungswasser und Spüli, so Weber. Oder in der Spülmaschine. Wichtig ist hier die Programmwahl: über 50 Grad, aber auf keinen Fall über 70° Grad. ES heißt, der Hersteller wolle den Hinweis auf die Spülmaschine sogar streichen. Der Vortex sei
sogar vaporisierbar und auskochbar. Die Apothekerin wies auch darauf hin, dass viele Patienten gar nicht über die Möglichkeit informiert seien, einen Spacer zu verwenden oder ihn sich sogar verordnen zu lassen. Es lohne sich also gegebenenfalls Patienten darauf anzusprechen.
Niemals Wasser bei Pulverinhalatoren?
Weiter ging es mit den Pulverinhalatoren, die zumeist feuchtigkeitsempfindlich sind. Ein trockenes Tuch oder ein Pinsel sind deshalb das Mittel der Wahl. Etwas unempfindlicher sind laut Weber lediglich Einzeldosissysteme mit Blister, wie der Diskus. Ansonsten dürfe bei den einzeln dosierten Puverinhalatoren auch die Kapsel beim Einlegen nur mit trockenen Händen angefasst werden, erklärt die Apothekerin. Es gebe allerdings eine Ausnahme: Der Spiriva Handihaler. Hier werde in der Gebrauchsinformation die Reinigung mit Wasser empfohlen. Weber begründet das mit der nur einmal täglichen Anwendung. So habe der Inhalator immer 24 Stunden Zeit zum Trocknen.
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Der Novolizer, das einzige nachfüllbare Mehrdosisdevice, könne zum Reinigen zerlegt werden. Beim Nachfolger Genuair sei das nicht mehr möglich. Weber gibt allerdings zu bedenken, dass bei dem Einweginhalierer eine so gründliche Reinigung auch gar so wichtig sei wie bei einem nachfüllbaren.
Geschüttelt oder nicht?
Auch zum Thema Schütteln gab Weber Hinweise: „Bei
Dosieraerosolen können Sie das immer empfehlen“, so Weber. „Im schlimmsten Fall,
bei einer Lösung, ist es überflüssig. Aber es schadet der Lösung
nicht, wen Sie sie schütteln.“
Anders ist die Lage bei den Pulverinhalatoren. Hier ist laut Weber in fast allen Fällen Schütteln nicht notwendig. Ist die Dosis schon freigesetzt, sei das bei den meisten Präparaten sogar schädlich, weil dann das Pulver aus dem Reservoir fällt, erklärt sie. Eine Ausnahme bilde der Easyhaler, den man vor der Anwendung schütteln muss.
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